Ein Ausflug nach Dresden

Der Neumarkt in Dresden mit der Frauenkirche – Bild Nr. 202006230997

Es ist schon wieder über 20 Jahre her, als meine Frau und ich in Dresden waren. Da wir dieses Jahr im Süden Brandenburgs Urlaub gemacht haben, haben wir die kurze Entfernung von rund 60 Kilometern für einen Tagesbesuch genutzt. Damals im Jahr 1998 befand sich die Frauenkirche und auch etliche andere historischen Gebäude gerade im Wiederaufbau.

Mein erster Besuch in Dresden liegt aber noch weiter zurück. Im Jahr 1992 stand ich noch vor dem traurigen Trümmerhaufen der Frauenkirche aus dem zwei Ruinenteile wie hohle Zähne herausragten. Von der Kunstakademie bestand nur noch die Fassade. An ein paar Musiker, die in der Ruine musizierten werde ich mich wohl Zeit meines Lebens erinnern. Vom Taschenbergpalais, in dem sich heute ein Steigenberghotel befindet, standen nur noch Teile der Außenwände und vom Coselpalais, neben der Frauenkirche waren auch nur noch Reste vorhanden. Das sind Erinnerungen, die sich tief in meinem Gedächtnis eingegraben haben.

Das Luther-Denkmal vor der Frauenkirche – Bild Nr. 202006231001

Jetzt im Jahr 2020 sind alle historischen Gebäude der Altstadt rund um die Frauenkirche und das Residenzschloss schon längst wieder aufgebaut. Das heißt aber nicht, dass hier nicht immer noch gebaut wird. Es gibt wohl kaum eine Gebäude and dem zur Zeit nicht irgendwelche Bauabsperrungen, Gerüste oder Baukräne stehen. Der Theaterplatz vor der Semperoper und die Augustusbrücke ist ebenfalls eine Großbaustelle. Aber nichts desto Trotz hat sich der Besuch in der wiederaufgebauten Dresdner Altstadt erneut gelohnt, weil die Fülle der barocken Pracht einfach nur beeindruckend ist und die Stadt heute, ganz anders als vor 28 Jahren, eine heitere Atmosphäre ausstrahlt.

Unser erstes Ziel war, wie wohl nicht anders zu erwarten, die Frauenkirche, dem imposanten Wahrzeichen Dresdens. Natürlich wollten wir sie auch mal von innen sehen, und wandten uns an die Mitarbeiter die das Besuchsgeschehen organisierten. Was wir nicht wussten, dass gerade eine kurze Andacht beginnen sollte. So begleitete man uns hinein, da ich Rollstuhlfahrer bin, über einen Lift und wies uns einen Platz am Mittelgang zu, von dem aus wir einen perfekten Blick auf den Hochaltar hatten. Dass wir im Jahr der Pandemie einen Mundschutz hier drin tragen mussten, tat der Bewunderung dieses beeindruckenden barocken Bauwerks keine Abbruch. So konnten wir die Atmosphäre des Raumes erleben und neben einer kurzen Ansprache der Pfarrerin auch den Klängen der Orgel lauschen. Uns hat’s gefallen und danach ließen wir uns das Essen vor einem Restaurant am Neumarkt in unmittelbarer Nähe zur Kirche schmecken.

Das Coselpalais – Bild Nr. 202006231003

Vom Neumarkt sind wir weiter zu den Brühlschen Terrassen gegangen, vorbei am Coselpalais und der Kunstakademie. Um das Albertinum herum konnte ich auch mit dem Rollstuhl zu den Terrassen hinauf fahren. Nur das allgegenwärtige Kopfsteinpflaster und die wenig barrierefreien Bordsteinkanten haben mir etwas zu schaffen gemacht, aber letztendlich nicht am vorwärts kommen gehindert. Von oben ergaben sich dann noch einige neue Fotoperspektiven.

Kunstakademie, Frauenkirche und Coselpalais – Bild Nr. 202006231015
Die Münzgasse – Bild Nr. 202006231030
Die Brühlsche Terrassen mit der Kunstakademie – Bild Nr. 202006231033
Ein Dampfschiff auf der Elbe, im Hintergrund die sächsische Staatskanzlei – Bild Nr. 202006231036
Die Grünanlage auf den Brühlschen Terrassen – Bild Nr. 202006231032

Zum Ende unseres Aufenthaltes ging es wieder zurück zum Theaterplatz, da kamen wir noch am Stallhof des Residenzschlosses vorbei und der Blick hinein in den Hof ist einfach faszinierend. Auch hier ragt die Kuppel der Frauenkirche über die umgebenden Gebäude hinaus.

Stallhof des Residenzschlosses – Bild Nr. 202006231046

Am Theaterplatz vor dem Zwinger ergab sich noch dieser Blick auf die katholische Hofkirche und das Residenzschloss mit dem mächtigen Hausmannsturm. Ein schöner Anblick am Ende unseres kleinen Rundganges. Wenn mann bedenkt, was wir alles nicht besichtigt haben, so bleiben viele gute Gründe wieder hierher zu kommen, wenn einmal die Pandemie der Vergangenheit angehört.

Die Hofkirche und das Residenzschloss – Bild Nr. 202006231056

3 Kommentare

  1. Hallo Georg,
    vielen Dank für den Rundgang und deine/eure Eindrücke.
    Unser letzter Besuch dort war nach der großen Überschwemmung.
    Diese Stadt hat große Teile ihrer Prägung durch starke politische Führer bekommen.
    Das Angebot an Gebäuden, Veranstaltungen etc. ist enorm vielfältig.
    In der Neustadt schien es uns ratsam, Abends schon mal die Straßenseite zu wechseln. …..
    Aber das kam zum Glück selten vor und ist nicht nur in Dresden so
    Liebe Grüße an Lilo und dich
    Rainer

  2. Hallo Georg,
    viele Blickwinkel von Deinen Fotos erscheinen mir vertraut. Wir waren vor 2 Jahren auch ein paar Tage in Dresden, eine wunderbare Stadt in der es noch vieles zu entdecken gibt. Und ich kann erkennen dass es wieder Wasser (im Fluss) gibt, bei uns war damals die Schifffahrt wegen zu wenig Wasser eingestellt. Die Aufnahme vom Stallhof gefällt mir besonders gut.
    Viele Grüße Brigitte

  3. was für ein wunderschöner Ausflug
    herrlich die „alten“ wieder aufgebauten Gebäude

    da ich wohl nie hin kommen werde erfreue ich mich an deinen Bildern

    liebe Grüße
    Rosi

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