Der Sommer 2023 ist wieder mal eine besonders heiße und und hier in Rheinhessen viel zu trockene Zeit. Die Pflanzenwelt hat es schwer an Wasser zu kommen und so sieht man nur noch spärlich grünes Gras. Größere Bäume und auch der Wein haben es mit ihren tiefen Wurzeln besser, aber auf den Äckern scheint vieles noch etwas zurück geblieben zu sein.
Die Getreideernte ist aber in vollem Gange und bereits größtenteils abgeschlossen. So dominiert jetzt das gelbbraun der Stoppelfelder das Landschaftsbild.
Meine selbst gestellte Mission gestern bestand darin, in der näheren Umgebung Motive aufzuspüren, an denen man meistens schnell vorbei fährt. Mit meinem Rollstuhl-Zuggerät-Gespann lässt es sich aber vortrefflich sehr langsam fahren, so dass ich manches dann neu entdecken und fotografieren konnte, so wie nachfolgende Blick auf die beiden Kirchtürme von Friesenheim: Vorne die Katholische Pfarrkirche St. Walburga und dahinter die Evangelische Kirche.
Der Name Valentinche-Radweg leitet sich von der ehemaligen Bahnstrecke von Undenheim-Köngernheim nach Nierstein ab, die damals im Volksmund das Valentinche genannt wurde. Die Strecke, welche die Nebenbahn Bodenheim-Alzey mit der Hauptstrecke Mainz-Mannheim verband, wurde im Jahr 1900 in Betrieb genommen. Im Jahr 1951 wurde der Personenverkehr eingestellt und im Jahr 1960 schließlich auch der Güterverkehr. Die Strecke wurde danach zurück gebaut und wird heute zum Teil sowohl als Wirtschaftsweg für die Landwirtschaft als auch als Radweg genutzt. In Dexheim sind rund um die Strecke neue Ortsstraßen entstanden. In Nierstein geht der Radweg schließlich in die Wörrstädter Straße über. Der Streckenverlauf innerhalb von Nierstein lässt sich mit der heutigen Bebauung nicht mehr nachvollziehen.