Dagebüll ist eine Ansammlung einer Vielzahl von kleinsten Orten, Gehöften und einzelnen Häusern im Nordwesten des friesischen Marschlandes am Schleswig-Hosteinischen Wattenmeer. Mehr oder weniger bekannt sind die Hauptorte „Dagebüll-Hafen“ und „Dagebüll-Kirche“. Dagebüll gehört zum Kreis Norfriesland (Husum). Vom Hafen fahren die Fähren zu den Inseln Amrum und Föhr ab. Eine Kleinbahn verbindet Dagebüll mit dem Bahnhof von Niebüll, wo auch die Bahnlinie über den Hindenburgdamm nach Westerland auf Sylt abfährt.
Während Dagebüll-Kirche klein und beschaulich etwas abseits der Verkehrsströme liegt, ist in Dagebüll-Hafen einiges los. Neben dem Hafen mit dem Bahnhof und einem großen Parkplatz für die Besucher der Inseln, die ihre Autos nicht mitnehmen, hat sich in den letzten Jahren ein reger Tourismus entwickelt: Zahlreiche Gastronomiebetriebe, kleine Laden, viele Ferienhäuser und ein grüner Badestrand am Deich laden zum Urlaub machen im Ort ein. Die Möglichkeit Tagesfahrten zu den Inseln oder Ausflüge nach Husum, ans Eidersperrwerk, nach Friedrichstadt oder Flensburg zu unternehmen haben Dagebüll als Urlaubsort attraktiv gemacht. Zum Wandern, Radfahren und für Wattwanderungen bietet sich der Ort ebenfalls an.
Hier gibt es keinen Sandstrand. Der Deich dient als Liegewiese und über eine breite Rampe oder Treppenabgänge gelangen die Badegäste ins Wasser bzw. bei Ebbe ins Watt. Eine über 90-jährige Tradition haben die bunten Badebuden am Deichrand die man, ausgestattet mit Tischen und Stühlen, für 1-3 Tage mieten kann. Sie gehen zurück auf die Tradition der Badekarren, die anderenorts zum Umziehen und zum Aufbewahren der Kleidung dienten. In eine solche Bude kann sich der Badegast zurückziehen, falls es das Wetter mal nicht ganz so gut meint, denn sie schützt vor Wind, Regen und Kälte.
Ein Bahnbetrieb der ganz besonderen Art ist hier in Dagebüll zu bestaunen: Ein Schmalspur-Bahndamm führt von der Hallig Langeness über die Hallig Oland durch das Wattenmeer nach Dagebüll, wo die Bahn den Deich überquert und am Leuchtturm zum Betriebshof der Gemeinde abbiegt, wo die Loren geparkt werden wenn deren Besitzer sich gerade auf dem Festland aufhalten. Die motorisierten Loren sind Umbauten von Feldbahnfahrzeugen oder komplette Eigenbauten. Diese Loren sind die schnellste und günstigste Verkehrsverbindung für die Halligbewohner. Damit werden, neben der Fährverbindung nach Schlüttsiel, auch diverse Waren oder Post transportiert.