Cuxhaven – Ganz oben in Niedersachsens Norden

Die Kugelbake, das Wahrzeichen von Cuxhaven – Bild Nr. 202306103262

Cuxhaven liegt ganz im Norden von Niedersachsen, dort wo die Elbe und die Weser in die Nordsee münden. Am nördlichsten Punkt steht das Seezeichen Kugelbake, das heute das Wahrzeichen der Stadt ist. Cuxhaven ist stark durch die Schifffahrt und die Fischerei geprägt und seit einigen Jahrzehnten auch ganz stark durch den Tourismus. Kilometer lange Sandstrände und das Wattenmeer das sich für geführte Wattwanderungen und Wattwagenfahrten zur nur 12 km entfernten Insel Neuwerk anbietet. Die Gezeiten bestimmen hier die Aktivitäten in den Urlaubstagen. Sowohl an der Kugelbake als auch an der „Alten Liebe“, einer Aussichtsplattform am Hafen, lassen sich die Schiffe beobachten, die von der Deutschen Bucht in den Elbe fahren und umgekehrt.

Der „Hamburger Leuchtturm“ – Bild Nr. 202306113278
Der Lotsenturm an der Elbmündung – Bild Nr. 202306113280
Die „Alte Liebe“ – Bild Nr. 202306113283
Ein Lotsenboot, gesehen von der „Alten Liebe“ aus – Bild Nr. 202306123399
Der Hafen – Bild Nr. 202306113282
Im Fischereihafen – Bild Nr. 202306113287

Einen Beitrag zum Fischerei- und Wrackmuseum
„Windstärke 10“ gibt es hier im Blog
https://georg-dahlhoff.de/wp/?p=29036

Die Hapag-Hallen am Steubenhöft – Bild Nr. 202306113288

Mehr dazu hier im Blog: https://georg-dahlhoff.de/wp/?p=29014

Grünanlage am Wasserturm – Bild Nr. 202306123402
Schloss Ritzebüttel im Schlosspark – Bild Nr. 202306123412
Skulptur im Kurpark – Bild Nr. 202306127210
Krabbenkutter in der Grimmershörner Bucht – Bild Nr. 202306153622
Rückkehr der Wattwagen am Duhner Strand – Bild Nr. 202306143613
Wattenmeer Besucherzentrum in Sahlenburg – Bild Nr. 202306113328
Abendstimmung am Strand von Sahlenburg mit der Silhouette der Insel Neuwerk – Bild Nr. 202306113340
Der Leuchtturm „Dicke Berta“ am Elbdeich nahe Altenbruch – Bild Nr. 202306153655

Zum Schluss noch ein paar Worte zur Barrierefreiheit: Da ich bekanntlich keine Strecken außer Haus mehr zu Fuß bewältigen kann, blieb mir also auch hier nichts anderes übrig, als meine Reise im Rollstuhl zu unternehmen. Ich hatte mir in diesem Jahr mein elektrisches Zuggerät mitgenommen, was eine kluge Entscheidung war. Zwar hatte das im Auto viel Platz beansprucht, aber Reisen als Rollstuhlfahrer ist halt aufwändiger als wenn man unbeschwert mit einem kleinen Koffer auf Reisen geht. Diesen Umstand akzeptiere ich allerdings inzwischen klaglos, und so stand einem schönen Aufenthalt an der Nordsee nichts mehr im Wege. Das Auto hatte vor Ort Pause, trotzdem war ich immer irgendwie unterwegs.

Mein Quartier im Stadtteil Duhnen war zumindest mit dem Rollstuhl leicht zu erreichen. Der Hauseingang war ebenerdig, die Haustür öffnete elektrisch und der Fahrstuhl brachte mich in den ersten Stock. Auch war der Lift groß genug, dass ich das Zuggerät mit in die Ferienwohnung nehmen konnte. Die Wohnung selbst war nicht rollstuhlgerecht, was in meinem Fall aber kein ernsthaftes Problem war. Nur werde ich mir für die nächste Reise einen oder zwei Haltegriffe mit Saugnäpfen besorgen, die ich an den Fliesen im Bad anbringen kann, um sicherer in die Dusche und vor allem wieder heraus zu kommen. Eine komplett barrierefreie Unterkunft wäre natürlich wünschenswert, aber eine solche muss man leider immer noch mit viel mühsamer Recherche suchen. Da wünscht man sich doch ein amtliches stets aktualisiertes und öffentlich zugängliches Gastgeberverzeichnis, in dem sich barrierefreie Hotelzimmer, Ferienwohnungen und Ferienhäuser finden lassen.

In Duhnen war für den täglichen Bedarf alles vorhanden: Ein kleiner Supermarkt, Bäcker, Metzger und ein Fischgeschäft, sowie Läden für alles Mögliche, was ein Urlaubsgast so braucht. Auch Gastronomie war vor Ort vorhanden. Alles war von der Ferienwohnung nur wenige hundert Meter entfernt. Alles war mit dem Rollstuhl gut zu erreichen. Fahrradwege waren ebenfalls vorhanden, denn Fahrrad wird hier viel gefahren. Da diese aber teilweise von Radfahrern und Fußgängern gleichzeitig benutzt werden ist gegenseitige Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit dringend geboten. Nun habe ich mich mit meinem Zuggerät ebenfalls dazu gesellt, und dass funktionierte bestens.

Ich konnte mit dem Zuggerät den Deich überqueren und bis an die Wasser- bzw. Wattkante fahren. Hinter dem Deich verläuft ein breiter Radweg, der die Stadtteile miteinander verbindet. Bis zur Kugelbake waren es 2,6 km, bis zur Alten Liebe im Hafen waren 6,2 km. Mit Rollstuhl + Zuggerät absolut kein Problem. In der Grimmershörner Bucht verläuft eine breite asphaltierte Fahrbahn vor dem Deich und dem Wasser entlang, die sich ebenfalls gut zum Radfahren eignet, eine frische Meeresbriese inklusive. Es gibt nur einen Bereich in dem Radfahrer zum Absteigen und Schieben aufgefordert werden, für mich galt entsprechend auf dem Abschnitt erhöhte Aufmerksamkeit und 6 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Die Konstruktion der Alten Liebe ist im unteren Bereich über eine Rampe auch für Rollstuhlfahrer erreichbar. Im Bereich der Stadt haben die allermeisten Straßen Radwege auf beiden Seiten mit abgeflachten Bordsteinkanten an den Kreuzungen. Auch hier hatte ich die volle Bewegungsfreiheit. In Fußgängerzonen und auf Gehwegen galten für mich die auf Gehwegen üblichen 6 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der Bahnhof der Stadt ist ein Sackbahnhof, die Bahnsteige sind 55 cm hoch, passend zu den Dieseltriebwagen, die hier regelmäßig Richtung Hamburg sowie Richtung Buxtehude über Bremerhaven fahren. In den Bahnhöfen der größeren Städte sind die Bahnsteige allerdings 76 cm hoch, jedoch ist das Zugpersonal hier mit einer Rampe zum Ausstieg mit Rollstuhl behilflich. Mit Zuggerät ist es hier allerdings insofern problematisch, weil dafür nicht wirklich Platz vorhanden ist. Aber auch hier gilt, dass man nicht alles auf dem goldenen Tablett serviert bekommt, und mit eine wenig Mut und Kreativität lassen sich auch diese Hindernisse überwinden.

Rollstuhlgerechte Toiletten, habe ich auch immer vorgefunden. In Cuxhaven entlang der Strandpromenade, im Kurpark, sowie in der Grünanlage am Wasserturm gab es entsprechende mit dem Euroschlüssel zugängliche Anlagen, auch bei meinen Ausflügen nach Bremen und Bremerhaven habe ich die Örtlichkeiten dank der HandicapX-App schnell gefunden.

Mein Fazit: Ich habe eine wunderschöne Zeit gehabt, in der ich mich nicht eingeschränkt gefühlt hatte, obwohl nicht alles hundertprozentig auf die Bedürfnisse von Behinderten ausgerichtet war. Aber wo ist das schon der Fall?

Sonnenuntergang am Strand von Duhnen – Bild Nr. 202306113377

2 Kommentare

  1. ich finde es toll dass du dir das alles so zutraust
    und alles meisterst
    Cuxhaven scheint ja auch recht barrierefrei zu sein
    die gezeigten Örtlichkeiten sind mir durch die Web Cams bekannt
    ich hatte einen „online“ Freund in Cux und habe mich daher oft visuell dort umgeschaut
    liebe Grüße
    Rosi

    1. Hallo Rosi,
      es ist schon sehr oft eine Herausforderung, im Rollstuhl sitzend Dinge zu tun, die für Leute die gut zu Fuß sind, eher Kleinigkeiten sind. Aber es hilft nicht, die Hände in den Schoß zu legen, zuhause zu bleiben und mit der Zeit zu versauern. Mein Motto lautet: Was geht wird gemacht. Und sehr oft geht weit mehr als man vorher denkt. Mit jeder Unternehmung wächst der Mut, das nächste anzupacken. Cuxhaven hat es mir recht leicht gemacht, und so war das Entdecken und Fotografieren eine Freude, die alle täglichen Hindernisse zur unwichtigen Nebensache gemacht hat.
      LG Georg

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