Während meines Sommerurlaubs in Cuxhaven hatte ich einen Ausflug in die Hansestadt Bremen unternommen. Dort wollte ich immer schon mal hin, und so war die Gelegenheit günstig. Da ich auf meinen Rollstuhl angewiesen bin, hatte ich dieses Mal alles bestens geplant und hatte mein elektrisches Zuggerät dabei, mit dem das Vorankommen mühelos vonstatten geht. Auch wollte ich nicht mit dem Auto in die Großstadt fahren und hatte es deshalb vorgezogen mit der Bahn zu fahren. Die Verbindung war günstig: Von Cuxhaven fährt stündlich ein Zug nach Bremerhaven. Im Bahnhof Bremerhaven-Lehe konnte ich in den Zug nach Bremen umsteigen. Zeit zum Umsteigen hatte ich genug. Wären da nicht die viel zu kleinen Rollstuhlfahrer-Abteile und zwei unterschiedliche Einstiegshöhen (55 und 76 cm) wäre alles perfekt gewesen. Aber was soll es, das Bahnpersonal war freundlich und hilfsbereit und somit hat alles irgendwie gut geklappt.
Am Bremer Hauptbahnhof war der Unterschied zwischen dem beschaulichen Cuxhaven und der quirligen Großstadt deutlich zu spüren. Viele Menschen aus aller Herren Länder sind hier geschäftig unterwegs, wie es in einer Stadt mit über einer halben Million Einwohnern zu erwarten ist. Meine Ziele waren klar: Der Marktplatz, das Altstadtviertel Schnoor und der Martinianleger an der Weser – die typischen Touristenziele also.
Als ich auf einer Brücke die alten Wallanlagen, die zusammen mit der Weser den alten Stadtkern umschließen, überquerte erblickte ich die Alte Windmühle die sich wunderschön in dem Wasser des Wallgrabens spiegelte. Hier merkte ich gleich, dass ich es mit einer sehr sympathischen Stadt zu tun habe, die mit Sicherheit eine Menge Lebensqualität zu bieten hat.
Direkt hinter den Wallanlagen bin ich in der Sögestraße auf die Skulptur des Hirten mit Schweinen gestoßen, ein Stück dargestelltes Landleben mitten in der Großstadt, die schließlich nicht immer so groß war. Von hier aus war es dann auch nicht mehr weit bis zum historischen Marktplatz. Und kurz darauf erreichte ich den Marktplatz und hatte das berühmte Ensemble vor mir: Das Rathaus, flankiert zur Rechten vom Dom St. Petri und dem Gebäude der Bürgerschaft des Landes Bremen, und zur Linken einige alte Stadthäuser. Das Rathaus im Stil sowohl der norddeutschen Backsteingotik also auch der Weserrenaissance wurde 1405 bis 1410 erbaut, steht seit 1917 unter Denkmalschutz und gehört seit 2004 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Bremer Dom wurde im 11. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut und im 14. Jahrhundert im gotischen Stil umgebaut und erweitert.
Das Denkmal des Roland in dieser Ausführung stammt aus dem Jahr 1404 und gilt als das Wahrzeichen der Hansestadt Bremen. Der Heerführer Roland soll der Neffe Karls des Großen gewesen sein. Er soll die Macht des Kaisers in der alten Handelsstadt Bremen repräsentiert haben.
Auf der rechten Seite des Rathauses befinden sich die Skulpturen zweier Herolde auf ihren Pferden. Auf der linken Seite befindet sich das 1953 erschaffene Denkmal der Bremer Stadtmusikanten, die aus dem bekannten Märchen der Brüder Grimm aus dem Jahr 1819 stammen.
Etwas nach hinten versetzt befindet sich zwischen dem Rathaus und dem Dom, im Domshof das Gebäude der ehemaligen Bremer Bank, heute des Einzelhandelsunternehmen Manufactum, sowie das Bismarck-Denkmal.
Nun wird es Zeit sich in die engen Gassen der historischen Altstadt zu begeben. Zunächst in die Böttcherstraße mit ihren typischen Backsteingebäuden, die in den 1920er bis 1930er Jahren entstanden sind.
Weiter geht es im Schnoor (niederdeutsch für Schnur), auch das Schnoorviertel genannt. Dieses Viertel entstand im Hochmittelalter und geht zurück auf das alte Seilerhandwerk, da hier einige Betriebe bestanden, welche Seile und Taue, die für die Schaffahrt benötigt wurden, herstellten. Heute gehört der Schnoor mit seinen engen pitturesken Straßen zu den Haupt-Touristenattraktionen der Stadt.
Am Ende unseres kleinen Rundgangs noch ein Blick vom anderen Weserufer auf den Martini-Anleger, der nach der evangelische Kirche St. Martin, die im Bild zu sehen ist, benannt wurde.
Externe Links:
Ausführliche Informationen auf Wikipedia
Website der Hansestadt Bremen
Da muss ich auch hin! Das letzte Mal war ich 1973 dort… Inzwischen ist der jüngste Neffe in die Stadt gezogen, wenn das keine Einladung ist.
Die Fotos bestechn durch eine Schärfe, die mir so selten gelingt.
LG
Astrid
Na, da würde ich sagen: „Nichts wie hin!“ Ich war von Bremen auch von dem ganzen Flair dort, positiv überrascht.
Danke übrigens für das Lob.
Liebe Grüße
hach wie schön
da werden Erinnerungen wach
eine gute Bekannte wohnt in Bremen
die hatte ich mal besucht
Schnoovirtel ist ja auch „muss“
liebe Grüße
Rosi
Hallo Rosi, schön dass dieser Beitrag angenehme Erinnerungen wach ruft. Bremen ist wirklich eine schöne Stadt, die mich positiv überrascht hat.
Liebe Grüße Georg
Oh ja, Bremen ist eine schöne Stadt!
Gut, dass du auch das Schnoor Viertel kennengelernt hast, denn das ist ein Muss!
Tolle Bilder!
Moin Anne, ja der Schnoor ist wirklich ein Muss. Wer dort noch nicht war, hat Bremen nicht wirklich gesehen.
LG, Georg