Fotospaziergang in Mainz

Der Schillerplatz in Mainz – Bild Nr. 202404184519

Mainz – Es ist ein für rheinhessische Verhältnisse außergewöhnlich kaltes und regnerisches Wochenende im April. Ein lange geplantes Treffen von Fotofreunden war leider kein Anlass für das Wetter sich von einer besseren Seite zu zeigen. Aber sieben gestandene Hobbyfotografen halten solche Widrigkeiten nicht auf, zumal es auch sonnige Abschnitte gab, die wir genutzt haben. Nebenbei sind wir natürlich auch nass geworden, aber da nicht nur das Fotografieren sondern auch der persönliche Austausch gewollt war, kam dabei auch die Geselligkeit nicht zu kurz.

Da ich selber die Gelegenheit genutzt hatte, wieder einmal etwas intensiver Mainz fotografisch darzustellen, folgt hier nun eine ganze Reihe Bilder, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, denn die Stadt hat natürlich noch viel mehr zu bieten. Erfrischend kommt daher, dass die meisten Brunnen in der Stadt nach der Winterpause wieder in Betrieb sind.

Es geht los am Schillerplatz:

Der Fastnachtsbrunnen vor dem Osteiner Hof auf dem Schillerplatz – Bild Nr. 202404184510
Der Gardetrommler am Schillerplatz – Bild Nr. 202404184519

Unweit der alten Adelshöfe am Schillerplatz steht am Proviantamt die Skulptur eines Mannes mit großem Durst, dem Schoppestecher. Der Modelleur und Porzellanfabrikant Heinz Schaubach schenkte der Stadt Mainz die Skulptur im Jahr 1962 zur 2000-Jahr-Feier. Dafür Modell gestanden hatte der Schreiner und Tischler Konrad Schroth, der so die Überlieferung, durchaus dem reichlichen Genuss des Weines zugetan gewesen sein sollte.

Der Schoppestecher vor dem Proviantamt – Bild Nr. 202404184503

Als nächstes geht es in die Altstadt:

Altstadt Leichhofstraße – Bild Nr. 202404184523
Altstadt Leichhofstraße – Bild Nr. 202404184524
Der Kirschgarten in der Altstadt – Bild Nr. 202404184525
Die Harxheimer Madonna im Kirschgarten (Altstadt) – Bild Nr. 202404184526

Weiter geht’s auf dem Marktplatz:

Markthäuser am Marktplatz – Bild Nr. 202404184527
Marktplatz mit der Heunensäule und den Osttürmen des Mainzer Doms – Bild Nr. 202404184547
Der Marktbrunnen – Bild Nr. 202404184530
Die Heunensäule auf dem Marktplatz – Bild Nr. 202404184528

Ein Blick ins Innere des Doms…

Langhaus des Doms mit Blick in den Westchor – Bild Nr. 202404184536

… und in den Garten des Kreuzganges:

Kreuzgang und Garten des Mainzer Doms – Bild Nr. 202404184542

Zum Abschluss des ersten Tages noch ein paar sonnige Momente am Höfchen und dem Gutenbergplatz:

Brunnen im Höfchen – Bild Nr. 202404184549
Johannes-Gutenberg-Denkmal auf dem Gutenbergplatz – Bild Nr. 202404184551

Vom 2. Tag des Treffens gibt es leider keine präsentablen Bilder, da der Regen einfach nicht aufhören wollte. Also geht es am 3. Tag weiter, hier wenden wir uns dem Rheinufer zu, machen einen Abstecher zum Kurfürstlichen Schloss, dem Landtag, der Staatskanzlei, dem Zeughaus und der Ruine der beim Bombenangriff am 27. Februar 1945 zerstörten Kirche St. Christoph, die heute als Gedenkstätte dient.

Brunnen am Rheinufer – Bild Nr. 202404204563
Die Theodor-Heuss-Brücke – Bild Nr. 202404204567
Das Kurfürstliche Schloss – Bild Nr. 202404204569
Fotofreunde vor dem Landtag – Bild Nr. 202404204571
Zeughaus an der Staatskanzlei (Deutschhausplatz) – Bild Nr. 202404204574
Giebel des Zeughauses am Deutschhausplatz – Bild Nr. 202404204576
Türportal des Zeughauses am Deutschhausplatz – Bild Nr. 202404204577
Ruine und Gedenkstädte St. Christoph – Bild Nr. 202404204580
Ruine und Gedenkstädte St. Christoph – Bild Nr. 202404204581
Ruine und Gedenkstädte St. Christoph – Bild Nr. 202404204582
Ruine und Gedenkstädte St. Christoph – Bild Nr. 202404204584

Auf dem Weg zurück zum Rheinufer geht es in der Großen Bleiche vorbei an der Barockkirche St. Peter:

St. Peter in der Großen Bleiche in Mainz – Bild Nr. 202404204585
Platanenallee am Mainzer Rheinufer – Bild Nr. 202404204586

Das letzte Ziel war der ehemalige Zollhafen:

Die Kunsthalle Mainz – ehemaliges Gebäude des Zollhafens – Bild Nr. 202404204591
Museumslok: Rangierlok im ehemaligen Mainzer Zollhafen – Bild Nr. 202404204592
Skulptur „Nomade“ des mexikanischen Künstlers Gustavo Aceves – Bild Nr. 202404204600

Der mexikanische Künstler Gustavo Aceves (geboren 1957) arbeitet seit langem an einer Werkgruppe von Pferden, die er „Lapidarium“ nennt. Anlässlich der Feierlichkeiten „Mai ’45 – Frühling in Berlin“ zum 70. Jahrestag der Befreiung von der NS-Diktatur realisiert der mexikanische Künstler auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor ein Kunstprojekt mit lebensgroßen Pferdeskulpturen. Eine dieser Pferdeskulpturen ist nun für immer in Mainz – ermöglicht durch die Initiative des Unternehmensberaters Michael Eckes und des Architekten Dirk Klemme, der für die neu gebaute Anlage am Rheinkai 500 mit seiner Firma KAP verantwortlich zeichnet.

Mit nur 4,5 Meter Abstand zum Rhein, so nah wie nirgendwo sonst zwischen Mannheim und Köln, verlangt dieses Bauwerk mit seiner ungewöhnlichen Lage nach einem ungewöhnlichen Kunstwerk. Ausgewählt wurde eine 2,50 Meter hohe Bronzeskulptur. Der „Nomade“, das Pferd, steht in einem Boot und schaut rheinaufwärts auf das vom Sturm und Regen gepeitschte Dunkelgrau des mächtigen Flusses. Es sieht verletzlich aus, denn seine Körpermitte gibt ungeschützt die Rippen preis, und sein trotz seiner Größe fragiler Körper steht auf zwei Bronzestützen, die aus dem Boot ragen, das ebenfalls nur aus Rippen besteht. „Lapidarium“, an dem der Künstler seit acht Jahren arbeitet, beinhaltet monumentale Arbeiten aus unterschiedlichen Materialien, wie dem Marmor aus dem Steinbruch, aus dem schon Henry Moore seinen Marmor bezog. 43 Pferdeskulpturen, um die sich viele Bilder der Geschichte ranken.

Die unterschiedlichen Materialien der Skulpturen haben eindeutigen Bezug zu den sieben Weltmeeren und stehen für die Zeitlosigkeit des Gedenkens an viele gewaltfreie und zivilisierte Wege zu Demokratie, Frieden und Verständigung. Die Insignien auf den geschundenen Körpern vieler Skulpturen aus der Werkgruppe – wie Narben, Brandmale oder Tätowierungen – rufen Assoziationen zur Shoa oder Gefangenen auf Sklavenschiffen hervor und verdeutlichen erbitterten Kampf, Barbarei und Elend; auf die heutige Zeit umgemünzt, geht es um Migration, Einwanderung, Asylsuche und Zuflucht. Die Zuflucht, die es nun am Rheinkai 500 im Zollhafen gefunden hat.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

In der Kaponniere, die im 19. Jahrhundert zur Erweiterung der Stadtbefestigung von den damaligen französischen Besatzern erbaut wurde, befindet sich eine Bar und Café. Hier endet der fotografische Spaziergang:

Die Kaponniere zwischen Feldbergplatz und Rheinufer – Bild Nr. 202404204601

6 Kommentare

  1. Hallo Georg,
    danke für die schöne Bilderstrecke.
    In gewohnt guter Qualität und mit dem bekannten „Dahlhoff-Blick“ zeigst du einen feinen Querschnitt dieses prima Treffens.
    Gruß Rainer

  2. Ja Georg das ist mal wieder von Dir sehr schön geschrieben und beschrieben 🙂 Es ist immer wieder erstaunlich was es alles so zu entdecken gibt.
    LG Toni

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