Nordfriesland (7)

Das Watt (Wattenmeer)

Wattenmeer bei Ebbe – Bild Nr. 201110155810

Was auf den ersten Blick eher aussieht wie eine Mondlandschaft ist in Wirklichkeit ein ganz besonderes Lebensraum: Das Wattenmeer, oder wie man im Norden einfach sagt, das Watt. Zweimal am Tag wird es geflutet und zweimal fällt es wieder trocken. Genau genommen dauert ein Ebbe/Flut-Zyklus 12 Stunden und 25 Minuten. Angetrieben werden die Gezeiten, wie man Ebbe und Flut bezeichnet, durch die Gravitationskräfte zwischen Erde, Mond und Sonne. Dass wir an der deutschen Nordseeküste ein so großes Gebiet haben, das bei Ebbe trocken fällt, liegt an dem flachen Verlauf der Küste, so dass ein durchschnittlicher Tidenhub (Tide = Gezeiten) von 2 Metern ausreicht, um große Teile der Küste bei Niedrigwasser trockenfallen zu lassen.

Trockengefallener Meeresboden – Bild Nr. 201110155801

Wenn bei Ebbe (Niedrigwasser) der Meeresboden frei liegt, ist der Tisch für viele Vogelarten die hier leben reichlich gedeckt. Im Wattenmeer leben in großer Zahl Krebse, Garnelen, Muscheln und Würmer, die ideale Nahrung z.B. für Möwen, Austernfischer und viele mehr. Das Wattenmeer ist ein einzigartiger Lebensraum und steht daher unter Naturschutz. Bei einer geführten Wattwanderung lernt man einige der Spezialisten dieser unwirklich wirkenden Welt kennen.

Nonnengänse im Formationsflug – Bild Nr. 201110155789

Das Wattenmeer ist auch eine willkommene Zwischenstation für Zugvögel, die hier im Watt oder den angrenzenden Salzwiesen noch einmal richtig Kraft tanken um ihre kräftezehrende Reise fortzusetzen. Im Bild oben sind Nonnengänse zu sehen, die an der nordfriesischen Küste Station machen.

Wandern im Watt – Bild Nr. 201110155798

Unter Touristen erfreut sich das Wattwandern großer Beliebtheit. – Aber Vorsicht! Bevor man sich ohne Führer weiter hinaus wagt, sollte man sehr genau wissen, wann genau Hoch- und Niedrigwasser ist. Ein verantwortungsvoller Wattwanderer geht nur mit ablaufendem Wasser hinaus und ist zurück bevor der Wasserstand seinen Tiefpunkt erreicht hat. Sobald das Wasser wieder aufläuft, können sich kleine Wasserläufe (Priele) binnen weniger Minuten in breite Ströme verwandeln und einem den Weg zum Festland abschneiden. Wer sich nicht ausreichend mit den Besonderheiten des Wattenmeers vertraut gemacht hat, sollte immer auf die Dienste eines erfahrenen Wattführers setzen. Dabei erfährt man dann auch einiges über die Bewohner des Watts, und die Wattwanderung wird so zu einem unvergesslichen Erlebnis.

  1. Sehr schön. Jedes Photo hat seinen Reiz. Mir gefällt das letzte am besten. Mit den Pfählen bekommt es ein sehr schön und außergewöhnliche Linienführung. Wie gesagt, das gefällt mir. 😉

    LG Gerd

    1. Guten Morgen Gerd, das stimmt, die Pfähle geben ansatzweise eine gute Vorstellung von der Weite des Wattenmeers. Die Illusion der Dreidimensionalität ist wichtig für die Wirkung eines Fotos.

      LG, Georg

  2. Schön diese Bilder vom Watt.
    Wir haben auch mal eine geführte Wattwanderung gemacht, die war sehr informativ und vor allen Dingen hatte ich immer das Gefühl der Sicherheit.
    Niemals würde ich mich dort ohne Führer heraus trauen.
    Deine Bilder machen Lust auf eine weitere Wattwanderung ….