Stadt Bingen am Rhein, Große kreisangehörige Stadt, ca. 26.000 Einwohner, http://www.bingen.de
Die Stadt Bingen liegt am Zusammenfluss von Rhein und Nahe, gehört sowohl zu Rheinhessen, wie auch zum Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal. Bingen’s Geschichte reicht ca. 2000 Jahre bis in die Zeit der Römer zurück. An der Stelle, an der die Burg Klopp heute steht, befand sich einst das Kastell Bingium, um das herum allmählich die Stadt Bingen entstand. Die Drususbrücke über die Nahe, war schon zur damaligen Zeit eine wichtige Querung der Nahe. Somit war Bingen damals bereits ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt zu Land und zu Wasser. Im Stadtteil Bingerbrück, links der Nahe, gründete im 12. Jahrhundert Hildegard von Bingen das Kloster Rupertsberg. Leider ist von dem ehemaligen Kloster nur noch ein kleines Fragment übrig geblieben. Die Anlage musste im 19. Jahrhundert der Eisenbahnlinie nach Saarbrücken weichen. Bingen wurde infolge des Eisenbahnbaus erneut ein wichtiger Verkehrsknoten für den Schienenverkehr mit ausgedehnten Gleisanlagen am Bahnhof Bingerbrück (heute Bingen Hauptbahnhof), einem großen Bahnbetriebswerk und Rangiermöglichkeiten für den Güterverkehr. Infolge der Elektrifizierung der Bahn, konnte die Eisenbahn-Infrastruktur deutlich verkleinert werden, so dass Bingen seine Stellung als Eisenbahnerstadt verlor.
Überhaupt hatte es Bingen nach dem zweiten Weltkrieg nicht leicht. Die Stadt erlitt auf Grund ihrer Bedeutung im Krieg schwere Zerstörungen. Der Wiederaufbau war mühsam, und viele Wiederaufbauten mussten zweckmäßig sein, so dass sich das Stadtbild sehr gewandelt hat. Zunächst war Bingen wieder eine Eisenbahnerstadt und bis 1969 auch Kreisstadt des ehemaligen Landkreises Bingen. Nachdem die Stadt weder das eine noch das andere war, musste sie sich wieder neu erfinden, was ihr in all den Jahren aber gut gelungen ist. Bingen ist heute Verwaltungssitz der Verbandgemeinde Rhein-Nahe. Seit 1897 gibt es in Bingen die Fachhochschule, die sich damals noch „Rheinisches Technikum“ nannte. Hier konnte Maschinenbau und Elektrotechnik studiert werden. Heute kann hier neben den klassischen Ingenieurwissenschaften u.a. noch Agrarwissenschaft, Informatik und Umwelttechnik studiert werden.
Die Landesgartenschau im Jahr 2008 brachte der Stadt eine hohe Attraktivität ein. Durch die Umgestaltung des Rheinufers und der Rheinuferpromenade ist Bingen ein beliebtes Ausflugsziel geworden. Von hier aus bieten sich auch Schiffstouren auf dem Rhein an. Auch der Binger Wald mit seinen Wanderwegen bietet sich Naturfreunden als ausgedehntes Refugium an.
Sehenswürdigkeiten:
Burg Klopp am westlichen Rand des Rochusberges, mitten in der Stadt ist heute das Rathaus der Stadt Bingen. Im Bergfried befindet sich das Heimatmuseum.
Die Drususbrücke, verdankt ihren Namen dem römischen Feldherren Drusus, der die erste hölzerne Brücke in Bingen über die Nahe baute. Die Drususbrücke ist eine der ältesten Steinbrücken Deutschlands. In den rechten Uferbrückenpfeiler ist eine Brückenkapelle eingebaut, in der über Jahrhunderte hinweg Reisende um einen guten Verlauf ihrer Reise gebetet haben.
Die Stadt Bingen hat viele attraktive Wahrzeichen, der Mäuseturm ist sicher das bekannteste. Seine Geschichte ist lang: Schon die Römer hatten hier Befestigungsanlagen. Im 13. Jahrhundert bildetet die im Bild oberhalb zu sehende Burg Ehrenfels mit dem Mäuseturm eine Einheit als Zoll-Erhebungsstelle. Ab Mitte des 19. Jahrhundert wurde der Turm als Signalturm benutzt. Heute wird er nicht mehr genutzt. Der Turm steht auf einer kleinen Insel, der Mäuseturminsel vor den ehemaligen Bahnanlagen des Stadtteils Bingerbrück, dem heutigen Park am Mäuseturm. Der Mäuseturm bildet zusammen mit Burg Ehrenfels das südliche Tor des romantischen Mittelrheintales.
Das ehemalige Elektrizitätswerk am Rheinufer wurde im Jahr 1898 erbaut. 100 Jahre später, im Jahr 1998 wird hier das Regionalmuseum, Museum am Strom, mit einer sehenswerten Daueraustellung über Hildegard von Bingen eröffnet.
Am Rhein-Nahe Eck, dem Zusammenfluss von Rhein und Nahe, steht seit der Landesgartenschau im Jahr 2008 die abstrakte Poseidon-Skulptur des Bildhauers Jo Kley.
Die Basilika St. Martin steht an der Stelle eines früheren Merkurtempels. Eine Kirche wurde hier erstmals im Jahr 793 erwähnt. Im Jahr 1006 wurde die Kirche unter Bischoff Williges aus Mainz zur Stiftskirche. Die Erhebung zur päpstlichen Basilica minor geschah im Jahre 1930. Die Kirche hat zahlreiche bauliche Veränderungen hinter sich, hat aber bis auf die barocke Innenausstattung ihren gotischen Baustil gewahrt.
Weitere Bilder der Basilika St. Martin:
Bild Nr. 200506031537, 200607100349
Bild Nr. 200409122590, 200409122600
Die St. Rochus-Kapelle</st rong> auf dem Rochusberg wurde 1666 zu Ehren des heilgen Rochus an dieser Stelle gebaut. Leider fiel sie in ihrer leidvollen Geschichte mehrfach Plünderungen, Kriegen und Bränden zum Opfer. Der heutige spätgotische Bau wurde Ende des 19. Jahrhundert auf den Fundamenten der ursprünglich barocken Kirche gebaut und 1895 eingeweiht.
Weitere Bilder von der Rochuskapelle:
Bild Nr. 200409122673, 200409122670
Ansichten aus dem Rheingau auf Bingen:
Bild Nr. 200707223079, 200707223081
Bild Nr. 200707223090, 200707223103
Winteraufnahmen:
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