Gemeinde Guntersblum, Verbandsgemeinde Rhein-Selz, ca. 3.950 Einwohner http://www.guntersblum.eu/
Guntersblum liegt am südlichen Ende des Landkreises an der Rheinhessischen Rheinfront. Der Ort ist in erster Linie durch den Weinbau geprägt. Die meisten Winzerhöfe liegen interessanter Weise in einer Straße, dem Kellerweg. So war es naheliegend einmal im Jahr alle Keller zu öffnen, und die Öffentlichkeit an 2 Wochenenden im August zum weithin bekannten Kellerwegfest einzuladen.
Das Wahrzeichen von Guntersblum ist die Evangelische Kirche aus dem 12. Jahrhundert mit ihren imposanten Zwillingstürmen. Zu Ihren Füßen befindet sich der Marktplatz. Die Zwillingstürme wurden 2003-2004 gründlich renoviert, wie man hier sieht: Es hat sich gelohnt.
Die Katholische Pfarrkirche St. Viktor wurde zwischen 1843 und 1845 im Hof des alten Schlosses erbaut.
Das Rathaus (ehemaliges Schloss) wurde 1704 von Graf Carl Wilhelm von Leiningen erbaut.
Wenden wir uns jetzt dem Kellerweg zu: Die Schrift über diesem Kellereingang zeigt, dass die Guntersblumer stolz auf Ihren guten Tropfen sind, und die Besucherzahlen beim Kellerwegfest bestätigen dies eindrucksvoll.
Vor diesem schönen Fachwerkhaus am Kellerweg befindet sich die Denkmalzone, es handelt sich um eine bauliche Gesamtanlage einer Gruppe von ehemaligen Kelterhäusern aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Dieses 1787-1789 erbaute ehemalige Schloss an der Hauptstraße ist heute in Privatbesitz und beherbergt das Weingut Schlosshof.
Wasserwerk:
Vorgeschichte
Für die rheinhessischen Orte direkt am Rhein war die Wasserversorgung nie ein Problem. Im Gegensatz dazu herrschte im Hinterland der großherzoglich-hessischen Provinz Rheinhessen in trockenen Jahren oft Wassermangel in den kleinen Gemeinden. Um diese Missstände zu beheben richtete der Großherzog Ernst Ludwig (1892-1918) am 24. Juni 1895 in seinen Provinzen sog. „Kulturinspektionen“ ein, die Vorläufer der heutigen Wasserwirtschaftsämter. Die für Rheinhessen zuständige Kulturinspektion Mainz gliederte die Wasserversorgung daraufhin in fünf Gruppen. Der Wassergewinn zur Versorgung des Rhein-Selz-Gebietes (Gruppe V) sollte von Guntersblum aus erfolgen, nachdem Probebohrungen gezeigt hatte, dass sich dort ausreichend Wasser gewinnen ließe. Es wurde beschlossen, in Guntersblum ein Wasserpumpwerk zu bauen. Am 11.10.1905 erfolgte die Gründung des „Wasserverbandes Rhein-Selz-Gebiet“.
Planung und Bau der Anlage
Nach Abluss der Planungen und der Vergabe der Bauaufträge begann die Firma Oltsch & Co aus Zweibrücken am 02. Mai 1906 mit dem Bau der Rohrleitungen, Pumpanlagen, Pumpwerkshallen, Wohnungen und Nebengebäuden. Die umfangreichen und arbeitskräftelastigen Baumaßnahmen erfolgten mit großer Schnelligkeit, sodass die Anlage schon am 11. Septmeber 1907 in Betrieb genommen werden konnte. Die offzielle Einweihung mit zahlreichen promineten Gästen geschah am 12. Oktober des selben Jahres.
Neben einer soliden Vorplanung und einer effizienten Bauweise war im Vorfeld besonderer Wert auf die äußere Gestaltung der Anlage gelegt worden. Der Architekt Wilhelm Lenz ließ alle Gebäude aus rotem Pfälzer Sandstein in barockisierenden Jugendstilformen erbauen und größere Flächen mit gelbem Rauhputz verkleiden.
Die Anlage erliet in beiden Weltkriegen erhebliche Beeinträchtigungen durch fehlendes Personal und mangeldes Wartungsmaterial, überstand den Bombenkrieg aber unversehrt. Nach dem Krieg wurden die Pumpanlagen und Hochbehälter mehrfach erweitert und ausgebaut, um den steigenden Wasserbedarf, aufgrund der stark wachsenden Bevölkerung, bedienen zu können. 1998/99 erfolgte die Inbetriebnahme einer Uferfiltratanlage.
Seit 1993 sorgt die Gesellschaft „Wasserversorgung Rheinhessen GmbH“ für das Wasserwerk in Guntersblum und die Trinkwassserversorgung in Rheinhessen. (Quelle: regionalgeschichte.net)
Weitere Bilder vom Wasserwerk (aufgenommen beim Tag der offenen Tür am 11.09.205):
Bild Nr. 200509114157, 200509114159
Bild Nr. 200509114161, 200509114165
Bild Nr. 200509114173, 200509114181
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