Zu Fuß zur Rheininsel Kisselwörth

Der trockengefallene Mühlarm bei Nackenheim – Bild Nr. 201111263273

Nachdem ich gestern in Bingen war, um zu erkunden, ob man trockenen Fußes auf die Mäuseturminsel im Rhein gelangt, was aber nicht ohne entsprechende Ausrüstung möglich war, machte ich mich heute auf den Weg nach Nackenheim (Kreis Mainz-Bingen), um hier nachzusehen, ob es möglich ist auf die Insel Kisselwörth zu kommen.

Bild Nr. 201111263275

Die Inseln Kisselwörth und Sändchen liegen bei Nackenheim am Rhein und sind vom Nackenheimer Ufer durch den Mühlarm getrennt. Hier taten früher Schiffsmühlen ihren Dienst. Der Mühlarm ist recht flach und so kommt es schon seit langer Zeit, wie mir einige ältere Nackenheimer berichteten, immer wieder dazu, dass er am südlichen Ende, also an seinem Anfang trockenfällt. Hier gelangt man über eine Treppe vom Leinpfad (neben der B9) bequem zum derzeit trockenen Grund des Rheinarms hinunter, und kann tatsächlich hinüber zur Kisselwörth laufen. Der Boden des Mühlarms ist mit Muschelschalen übersät, über die man recht gut vorwärts kommt. Man sollte sich nur vor Stellen mit Schlick in acht nehmen, denn die können einem ganz schön Probleme bereiten. Das Spazieren gehen auf dem Grund des Rheines ist vergleichbar mit Wattwandern in der Nordsee, es ist aber nur alle paar Jahre mal möglich, und das ist eben das Besondere.

An der Südspitze der Insel Kisselwörth – Bild Nr. 201111263281

Damit niemand denkt, der Rhein wäre am austrocknen: Dem ist keinesweg so, wie auf dem Bild gut zu erkennen ist. Diese Gegenlichtaufnahme entstand an der Südspitze der Insel Kisselwörth im trockenen Mühlarm. Der Blick geht weit über den breiten Strom hinweg bis nach Nierstein. Der Schiffsverkehr läuft weiter, wenn auch mit Einschränkungen bei der Beladung der Schiffe.

Spaziergänger auf dem Grund des Mühlarms – Bild Nr. 201111263293

Linkempfehlung: Informationen über die Inseln Kisselwörth und Sändchen bei Nackenheim (Landkarte)

Ergänzung 14.12.2011: Inzwischen hat sich der Wasserstand im Rhein wieder normalisiert und durch den Mühlarm fließt wie gewohnt das Wasser. Es war aber interessant einfach mal trockenen Fußes zur Kisselwörth hinüber gegangen zu sein. Das bekommt man nicht alle Tage geboten. 🙂

6 Kommentare

  1. Dass es so viele Muscheln im Rhein gibt, hätte ich nicht gedacht. Das kracht bestimmt wenn man darüber läuft 😉
    Tschüss und einen schönen ersten Advent,
    Rolf

    1. Ja das knirscht schon etwas bei darüber gehen 🙂 Auf jeden Fall kann man mal wieder sehen, wie viel Leben doch mittlerweise wieder im Rhein ist. Das war auch schon mal anders.
      LG, Georg

  2. Das finde ich jetzt super, dass Du die Rheinversickerung photographiert hast.
    Man kann es sich fast nicht vorstellen, wenn man es nicht gesehen hat.
    Können die Schiffe denn überhaupt noch fahren?
    Ich denke mal die Fahrrinnen mitten im Rhein sind entsprechend tief ausgebaggert.
    Und dass dort so viele Muscheln liegen, das verwundert mich sehr.
    Ich dachte die seien nur im Meer, wie kommen die denn in den Rhein?
    LG und einen schönen ersten Adventssonntag
    Agnes

    1. Es gibt viele extrem flache Stellen im Rhein, die wir eben meistens nicht zu sehen bekommen. Wenn der Pegel sinkt, kommen die sehr schnell zum Vorschein. Da sieht ein sehr flacher Nebenarm des Rheins schon sehr dramatisch aus, aber es ist ist nur ein ganz winzig kleiner Bereich auf der riesigen Fläche des Flusses. Aber losgelöst von der Betrachtung des ganzen Flusses erscheint das wirklich schon spektakulär. Natürlich hat auch die Schifffahrt ihre Probleme, denn weil nicht mehr so viel Wasser unterm Kiel ist, dürfen die Schiffe nicht mehr voll beladen werden. Aber sie fahren noch.
      Muscheln und viele andere im Wasser beheimateten Tiere gibt es glücklicherweise viele im Rhein. Die Wasserqualität des Rheines ist im großen und ganzen nicht schlecht.
      LG, Georg

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