Kulturufer Bingen 2014 – Teil II

Skulptur "Crazy Daisy" im Park am Mäuseturm - Bild Nr. 201406220786
Skulptur „Crazy Daisy“ im Park am Mäuseturm – Bild Nr. 201406220786

Bingen-Bingerbrück – Wir befinden uns im Park am Mäuseturm, der im Zuge der Landesgartenschau 2008 entstanden ist. Während die Rheinuferpromenade rechts von der Nahemündung in Rheinhessen liegt, befindet sich der Park am Mäuseturm im Stadtteil Bingerbrück links der Nahemündung im Oberen Mittelrheintal. Früher war hier mal ein großen Eisenbahnbetriebswerk, dessen Gelände nach der Schließung und dem Abbau der Gleisanlagen in den 1970er Jahren mehr oder weniger, von ein paar Schrebergärten mal abgesehen, ödes Brachland war. Heute bieten große Rasenflächen, Schaugärten, naturbelassenen Abschnitte, Spielplätze und Sportanlagen, sowie eine schmucke Kleingartenkolonie, und das alles direkt am Rhein, eine abwechslungsreiche Mischung und Platz zum Erholen, Spielen und Genießen für jung und alt. Das Kulturufer reicht von der Rheinuferpromenade bis hier her und so ist es nicht verwunderlich, dass die wohl auffälligste Skulptur des diesjähren Skulpturentrienale hier in dem weitläufigen Park ihren Platz gefunden hat. Die wie eine Rakete aussehende Installation aus Schaufensterpuppen, „Crazy Daisy“ von Birgit Dieker, mag vielleicht nicht jedermanns Geschmack treffen, aber sie ist eine interessante Arbeit, die vor der Burgruine Ehrenfels auf der anderen Rheinseite schon ein wenig provoziert.

Der Antimensch - Bild Nr. 201406220796
Der Antimensch – Bild Nr. 201406220796

Einen „Alten Bekannten“ begegnen wir im Park am Mäuseturm erneut: Dem Mainzer Eisenmann (siehe Artikel vom 5. April 2011), dessen Titel eigentlich „Der Antimensch“ lautet. Diese abweisende Skulptur des polnischen Künstlers Zbigniew Fraczkiewicz passt perfekt zum diesjährigen Thema der Ausstellung „Mensch und Maschine„, und dafür wurde der Eisenmann für die Dauer der Skulpturentrienale 2014 von der Stadt Mainz ausgeliehen.

Der Mäuseturm in Renovierung - Bild Nr. 201406220800
Der Mäuseturm in Renovierung – Bild Nr. 201406220800

200805058896Der Mäuseturm benötigt zur Zeit eine aufwendige Renovierung, die sich voraussichtlich bis Ende 2014 dauern wird. Danach wird er bestimmt wieder als eines der Wahrzeichen Bingens eine gute Figur machen. Damit wir uns erinnern, wie der beliebte Turm aussieht, zeige ich hier noch ein Archivbild. Zur Geschichte des Mäuseturms: Er wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Zollwachturm erbaut, und während des Pfälzischen Erbfolgekrieges 1689 zerstört. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. ließ ihn von 1856 bis 1858 im neugotischen Stil wiederaufbauen. Von 1850 bis 1974 diente er als Signalturm für die Rheinschifffahrt, zur Regelung des Schiffsverkehrs an der Binger Loch genannten Engstelle am Beginn Mittelrheintals. Mit der Verbreiterung der Fahrrinne wurde diese Funktion 1973/74 aufgegeben. Nachfolgend zeige ich noch ein paar kleine Impressionen vom Park am Mäuseturm:

Natur zwischen Park und Rhein - Bild Nr. 201406220798
Natur zwischen Park und Rhein – Bild Nr. 201406220798
Froschteich und das alte Stellwerk - Bild Nr. 201406220802
Froschteich und das alte Stellwerk – Bild Nr. 201406220802
Im Park am Mäuseturm - Bild Nr. 201406220803
Im Park am Mäuseturm – Bild Nr. 201406220803

Fujikamera Fujifilm X-E1

2 Kommentare

  1. Sehr interessant.
    Euer Eisenmann steht fürs Foto dort im Park aber besser als in der Stadt 😉
    Ich habe damals in der Stadt versucht den zu fotografieren, aber mich störte fast immer der Hintergrund, in diesem Park ist er sehr fotogen aufgestellt.
    Schade, dass der Mäuseturm eingerüstet ist, aber dafür sieht er dann nach her sicher wieder super aus.
    LG
    Agnes

    1. Da der Eisenmann kein so sympathischer Zeitgenosse ist, finde ich den unattraktiven Platz unter der Fußgängerbrücke garnicht so verkehrt, aber in Bingen im Park kommt er natürlich besser zur Geltung. 😉 Das Gerüst um den Mäuseturm ist natürlich für die Leute schade, die in diesem Jahr einmalig im Mittelrheintal unterwegs sind. Aber so ist es nun mal mit den Sehenswürdigkeiten. Manchmal kommt man einfach im falschen Jahr dorthin. In diesem Fall hattest Du bisher Glück und konntest den Mäuseturm ohne Gerüst bewundern.

      LG, Georg

Kommentare sind geschlossen.