Eine Autobahnkirche an der A71

Autobahnkirche A71 – Bild Nr. 201208016424

Bibra/Südthüringen – noch steht sie im Rohbau da, die neue Autobahnkirche an der A71 (Erfurt – Schweinfurt) aber bald soll sie vollendet und geweiht werden.

Im Frühjahr dieses Jahres fiel mir, als ich auf der A71 in Richtung Thüringen unterwegs war, die Baustelle eines recht außergewöhnlichen Gebäudes auf der Rastanlage der Gegenrichtung auf. Spontan dachte ich: „Das wird doch bestimmt eine Kirche.“ Wie sich herausstellte, hatte ich recht, und so habe ich, als ich die Tage von einer Geschäftsreise aus Thüringen zurück kam, auf dem Rastplatz „Thüringer Tor“ Halt gemacht um mir dieses noch unvollendete Bauwerk näher anzusehen, und ein paar Fotos zu machen. Immerhin schien gerade die Sonne von einem wolkenlosen Himmel, was geradezu eine Einladung war, wie ich meine. (Landkarte)

Autobahnkirche A71 – Bild Nr. 201208016427

An einer Mauer fand ich ein Schild mit folgendem Text:
(Zitat)

Eine Grenze überwinden.

Hier entsteht die Autobahnkirche A71. So wie früher Flurkapellen und Bildstöcke errichtet wurden, soll sie ein Zeichen der dankbaren Erinnerung sein. Dieser Platz war bis 1990 Grenzgebiet. Hier standen sich die größten Militärblocks der Geschichte gegenüber. Wir haben es erlebt: Durch Kerzen und Gebete kann Trennendes überwunden werden.

Deshalb gedenken wir hier an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1989. Diese kleine Kirche ist ein Zeichen der Hoffnung, sie steht allen Besuchern als Ort der Ruhe und des Gebetes offen.

Die ökumenische Initiative „Autobahnkirche A71 Bibra e.V.“ bittet um respektvolle Nutzung.
(Zitat Ende)

 


Innenaufnahmen des Rohbaus
Bild Nr.  201208016419, 201208016421 (oben), 201208016420 (unten)

Ich finde, diese spendenfinanzierte Autobahnkirche ist ein ganz tolle Idee. Erinnert sie uns doch daran, welch großes Geschenk die friedliche Wiedervereinigung für unser Land war und ist. Viele neue Kontakte, zwischenmenschliche Beziehungen, Geschäftsbeziehungen, Zugang zu Kulturgütern, Reiseziele und auch Verkehrswege, wie z.B. die Autobahn A71, sind erst durch die Wiedervereingung möglich geworden. Da ist es gut, daran erinnert zu werden, dass all dies nicht selbstverständlich ist, und wir zutiefst dankbar dafür sein können.

Jetzt hoffe ich, dass die Bauarbeiten zügig voran gehen, und ich bald schon Bilder der fertiggestellten Kirche zeigen kann.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Vereins: Autobahnkirche A71 Bibra e.V.

Blick von der Kirche auf die Rastanlage „Thüringer Tor“ – Bild Nr. 201208016426

5 Kommentare

  1. Eine sehr gute Idee, diese Autobahnkirche an der Stelle. Das wird ein sehr modernes Gebäude, gefällt mir aber. Ich bin schon gespannt auf Bilder von der fertiggestellten Kirche.

    1. Auf die fertige Kirche freue ich mich auch schon. Man hat sich ja vorgenommen, zum 9. November fertig zu sein, ich bin mir aber nicht sicher, ob das auch klappt. Ich werde den Baufortschritt auf jeden Fall aufmerksam verfolgen.

      LG, Georg

  2. Ich finde es eine gute Idee, an der Stelle scheint es wirklich passend. Ob es noch mehr solcher Autobahnkirchen gibt? Ich habe noch keine gesehen…aber vielleicht fahre ich zu schnell 😉
    Jedenfalls hast du es sehr anschaulich dokumentiert – ich bin gespannt auf die Aufnahmen, wenn sie fertiggestellt ist.

    LG, Kerstin

  3. Autobahnkapellen gibt es ja häufiger (oder eher seltener?) , jedenfalls hier bei Münster ist auch eine, und dort gehen viele Menschen vom Rastplatz aus hin, es brennen dort immer Kerzen.
    Aber eine Kapelle oder Kirche direkt auf die frühere deutsch-deutsche Grenze zu setzen halte ich für eine ganz wunderbare Idee.
    Dass die Grenze seinerzeit friedlich gefallen ist, grenzt schon fast an ein Wunder, das sollte nicht vergessen werden.

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