Rheinhessen – Dieser Tage erreichten uns schlimme Bilder vom verheerenden Hochwasser im Norden von Rheinland-Pfalz und im Süden von Nordrhein-Westfalen, hervorgerufen durch ungewöhnlich viel Regen, der kleinere Flüsse wie die Ahr, die Kyll, die Erft und andere mehrere Meter hoch anschwellen ließ.
Viel weniger dramatisch ist die Lage am Rhein in Rheinhessen und der Pfalz. Der Rhein ist breiter als gewöhnlich weil die ufernahen Bereiche unter Wasser stehen. Ein Schauspiel das hier immer wieder mal zu beobachten, und deshalb weit weg von einer wirklichen Katastrophe ist, wenngleich es solche hier auch schon gegeben hat, als der Hochwasserschutz noch nicht so weit fortgeschritten war wie er heute ist.
Nun hatte ich mich an zwei Nachmittagen mal auf den Weg gemacht um ein paar Eindrücke zu sammeln. Zunächst bin ich zum Roten Hang hinauf gefahren, um von oben einen Blick auf den Rhein zu werfen. Hier ist schon deutlich zu sehen, wie die Uferzonen mit ihrer Vegetation im Wasser stehen. Das Wasser ist graubraun gefärbt von den Sedimenten, die es von den Ufern wegschwemmt. Weite Teile der Rheininsel Kisselwörth sind überschwemmt, insbesondere die südliche Spitze der Insel.
Am nächsten Tag habe ich mich dann auf „Wasserniveau“ begeben. Der Parkplatz am Rheinufer in Nierstein war bereits gesperrt, weil das Wasser schon an der Kante stand. Nur noch wenige Zentimeter haben gefehlt um den Platz zu fluten. Die Bänke unmittelbar an der Kante waren gerade noch trockenen Fußes zu erreichen, was bei dem schönen Wetter auch von vielen Passanten genutzt wurde.
Ein paar Meter weiter südlich an der Rheinuferpromenade, schwappte das Wasser bereits über. Das im März 2017 seiner Bestimmung übergebene Denkmal zur Erinnerung der Rheinüberquerung der 3. US-Armee mit einer Pontonbrücke kurz von Ende des Zweiten Weltkrieges war kurz davor, geflutet zu werden. Vorsorglich waren die Informationstafeln bereits entfernt worden. Der Radweg war nicht mehr auf seiner ganzen Länge passierbar. Statt dessen bevölkerten Enten und Schwäne die neue Wasserkante.
Ich bin dann noch weiter nach Oppenheim gefahren, um mir ein Bild von der Lage dort zu machen. Die Hafeneinfahrt schaute gerade noch so aus dem Wasser heraus, was eine mutige junge Dame offensichtlich dazu animierte, von dort ihren Freunden hautnah zu berichten (nächstes Bild unten).
Im Hafen fehlte nicht mehr viel, bis dass die Bootsstege nicht mehr trockenen Fußes zu erreichen gewesen wären. Im Auwald, der hier liebevoll das „Wäldchen“ genannt wird, stand bereits fast alles unter Wasser. Hier waren die Wege nicht mehr passierbar. Das ist kein ungewöhnlicher Vorgang, denn die Auwälder dienen der natürlichen Ausdehnung des Flusses bei Hochwasser. Solche Ausdehnungsflächen verhindern anderenorts heftigere Überschwemmungen.
Zurück ging es wieder an der Hafeneinfahrt entlang. Die junge Dame, die vorhin noch auf dem Poller saß, scheint in der Zwischenzeit wieder den Weg zurück ans trockene Land gefunden zu haben, dafür hat sich eine Mann mit Paddelboot auf den Weg gemacht um die Lage vom Wasser aus zu betrachten. Mit den gesammelten Eindrücken bin ich dann wieder nach Hause gefahren, und bin gespannt, ob die kräftigen Regenfälle im Schwarzwald und in den Alpen, den Rheinpegel wohl noch etwas ansteigen lassen. Zwar wären dann noch mehr Bereiche am Ufer überschwemmt, aber zum Glück noch sehr weit entfernt von einer Katastrophe.
ja..
man kann dankbar sein dass es bei uns noch nicht schlimm ist
ich habe noch alte Bilder als bei uns das Wasser in der Stadt stand und die Dampfloks durch das Wasser am Bahnhof fuhren
zum Glück ist wirklich viel gemacht worden
hoffen wir mal dass das Wasser stetig zurück geht
so eine Dokumentation ist immer ganz hilfreich 😉
man vergißt zu schnell
liebe Grüße
Rosi
Bilder, wie die aus der Eifel und dem Sauerland machen einfach nur traurig und zeigen, wie zerbrechlich und vergänglich unser Leben und alles was wir uns aufgebaut haben ist. Dass uns außergewöhnliche Wetterereignisse immer näher kommen, konnten wir in den letzten Jahren bereits auch hier in Rheinhessen erleben, als z.B. ein Sturm sechs Hochspannungsmasten bei Mommenheim umknickte, dazu noch Bäume entwurzelte und diverse Hausdächer beschädigte. Ein „normales“ Hochwasser im Rhein mögen wir inzwischen im Griff haben, nur wissen wir nicht, was in Zukunft noch auf uns zukommt. Deshalb: Genießen wir den Augenblick, wenn es sich anbietet, vergessen dabei aber auch nicht die Opfer der jüngsten Hochwasserereignisse. LG, Georg