Ergänzt am 14.12.2011
Es stand vollmundig in der Zeitung, dass es bei dem anhaltenden Niedrigwasser möglich sei, vom Rheinufer trockenen Fußes zur Mäuseturminsel zu gehen. Lediglich Gummistiefel seien empfehlenswert. So ganz glauben mochte ich es nicht, also fuhr ich nach Bingen um mir selbst ein Bild davon zu machen. Leider wollte sich der Nebel heute einfach nicht auflösen, aber da ich auf Bilder nicht verzichten wollte, kam natürlich die Kamera mit, denn wer weiß, wann ich wieder die Gelegenheit zur Aufnahme solche zeitgeschichtlichen Dokumente bekäme.
Zunächst einmal sah ich viel trockenes Land, wo sonst nur Wasser ist. Alles was im Vordergrund des oberen Bildes zu sehen ist, ist normalerweise Wasser. Aber heute kamen viele Leute um auf dem Grund des Rheines spazieren zu gehen, und etliche wollten sicher hinüber zum Mäuseturm, aber bis dahin gab es keinen trockenen Weg. Aber dann sah ich doch vier Mutige, die sich ihren Weg durch zum Teil hüfthohes Wasser bahnten, natürlich mit entsprechenden Fischerhosen oder Neoprenanzügen an. Als die vier da drüben waren, hab ich sie ein wenig beneidet, denn eine Gelegenheit, das Binger Wahrzeichen aus unmittelbarer Nähe zu betrachten bekommt man nicht allzu oft. Aber die Kraxelei an der Uferböschung und den beschwerlichen Weg durchs kalte Wasser, möchte ich lieber doch nicht auf mich nehmen. 😉
Eines habe ich aber doch noch als neue Erfahrung mitnehmen können: Als ich die vier Mutigen am Mäuseturm stehen sah, hatte ich das erste Mal einen Eindruck davon, wie riesig dieser Turm ist, der von weitem doch recht klein wirkt (siehe Bild unten). Wieder einmal eine neue Erfahrung und der Ausflug an den Mittelrhein hat sich gelohnt.
Ergänzung 14.12.2011: Inzwischen hat sich der Wasserstand im Rhein bereits wieder normalisiert und rund um die Mäuseturminsel fließt wie gewohnt das Wasser.
Ergänzung 02.11.2018: Derzeit ist der Wasserstand mal wieder extrem niedrig. Es ist möglich, trockenen Fußes zum Mäuseturm zu gelangen. Siehe neuen Artikel: https://georg-dahlhoff.de/wp/?p=27499
Hallo Georg,
das ist ja beinahe schon eine Katastrophe mit dem niedrigen Wasserstand. Hoffentlich bekommen wir das fehlende Wasser nicht als Schnee nachgeliefert.
Viele Grüße
Rolf
Nun, von einer Katastrophe würde ich noch nicht sprechen, weil es eben viele Sandbänke und andere Untiefen im Rhein gibt, die wir sonst nicht zu sehen bekommen, die aber nur kurz unter der Wasseroberfläche versteckt sind. Aber genau diese Stellen fallen eben besonders schnell trocken. Das ist nichts ungewöhnliches, sondern ist in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mal passiert. Inwieweit der geringe Niederschlag dieses Monats ein Indiz für eine Katastrophe ist, weiß auch niemand, denn es gibt kaum ein Wetterphänomen, dass es nicht schon einmal gegeben hat. Die Häufigkeit solcher Abweichungen vom Durchschnitt stimmen natürlich nachdenklich, aber Nachdenken hat noch nie geschadet. 😉
LG, Georg
Phantastisch diese Bilder und Eindrücke.
Und auch Deine Erklärungen dazu.
Ich gebe zu, das hätte ich auch gerne real gesehen.
Aber durch das Wasser marschiert, um am Fuß des Turms zu stehen, das hätte ich auch nicht gewagt.
Ich finde Deine Bilder aber sehr schön, mich stört der Nebel (unterstes Bild) absolut nicht, im Gegenteil, der diffuse Hintergrund wirkt doch sehr gut für den farbigen Turm.
LG
Agnes
Danke Agnes! 🙂 Das ganze ist wirklich ein Ereignis, das sich kaum jemand, der in der Nähe wohnt, entgehen lässt. Es kamen viele Schaulustige hier her, die zwar wegen des schwierigen Zugangs zum Ufer davor zurückschrecken auf die Sandbänke zu gehen, aber doch wenigsten man zusehen wollen. Ich selber gehöre ja auch dazu. 😉 Der Nebel am Freitag war zum Glück gerade noch so, dass ich gut mit dem Teleobjektiv fotografieren konnte, das wäre an den beiden Tagen davor nicht möglich gewesen. So ist der Nebel wirklich eine schöne Zutat zum Bild, und ich bin froh, dass ich mich aufgerafft hatte an dem ungemütlichen Tag nach Bingen zu fahren.
LG, Georg
Hallo Georg, dass ist finde ich immer erschreckend, wenn man so hautnah sehen kann wie sich das Niedrigwasser auswirkt. Trockenheit im November, dass ist schon ein bisschen verrückt. Schön, dass Du es festgehalten hast und hoffen wir, dass solche Fotos eine absolute Seltenheit bleiben…
LG, Kerstin
Hallo Kerstin, zumindest hat das Niedrigwasser mal wieder viele Leute hierher gelockt. Was hier nun trocken zu sehen ist, sind aber Sandbänke, die normalerweise auch nur mit einem halben bis einem Meter Wasser bedeckt sind. Das ist also nicht völlig ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist aber die Jahreszeit für diese Trockenheit. Mal sehen wann es wieder regnet oder gar schneit, und wenn, dann wieviel.
Im Januar hatte ich in Bingen noch Bilder vom Hochwasser gemacht. Das ist echt ein Kontrastprogramm: Klick!
LG, Georg
der pure wahnsinn.. so habe es mir nicht vorgestellt! georg, danke für die aufnahme .. ein zeitdokument! toll, bin begeistert! dir eine friedliche adventszeit , herzliche gruesse manfred