Feuerwerk fotografieren

Feuerwerk auf Burg Klopp in Bingen – Bild Nr. 201109032387 – 28mm, 1/60s, f2.8, ISO 3200

Feuerwerk zu fotografieren sollte doch eine der einfachsten Übungen sein, denn die fotografieren sich doch quasi von selbst … – So war das ein mal! Ich hatte gerade wieder ein altes Buch, „Der große Photohelfer“ aus dem Jahre 1954, in die Hand genommen. Vieles was dort zum Thema Fotografie zu lesen ist, darf man heute im Zeitalter der Digitalfotografie gerne noch beherzigen, aber über vieles ist doch inzwischen die Zeit hinweg gegangen.

Zum Thema Feuerwerk wurde in dem Buch empfohlen, die Kamera auf ein Stativ zu stellen, was ja grundsätzlich mal nicht verkehrt ist, Blende 4 einzustellen (OK, heute bei ISO 200 als Standard, sagen wir mal lieber Blende acht) und dann den Verschluss ca. 20 Sekunden offen lassen, bis man den Eindruck hat, genug Figuren aufgenommen zu haben. Würde man dies bei einem heutigem hochwertigen Feuerwerk machen, wäre das Bild wahrscheinlich fast flächendeckend weiß. Viel zu schnell schießen die Salven in den Nachthimmel und entfalten nicht nur oben eine schöne Figur, sondern ziehen beim Aufsteigen bereits eine Leuchtspur hinter sich her, die oftmals extrem hell ist. Ich habe es selber ausprobiert und es hat einfach nicht mehr geklappt.

Feuerwerk auf Burg Klopp in Bingen – Bild Nr. 201109032388 – 28mm, 1/160s, f2.8, ISO 3200

Also versuchte ich einen anderen Weg: Da eine moderne Kleinbild-DSLR bei ISO 3200 immer noch ausreichend gute Qualität liefert, kann man es ja auch mal mit kurzen Belichtungszeiten versuchen, und ggf. auch aus der Hand fotografieren, um bei der Wahl des Bildausschnitts flexibler reagieren zu können. Dies habe ich am letzten Samstag in Bingen so gemacht, als ich das Feuerwerk zum Winzerfest fotografierte (siehe Beispiele). Gar nicht auszudenken wie die Bilder aussähen, hätte ich sie anstelle mit 1/60s, bzw. 1/160s mit 20 Sekunden belichtet… Was ich noch erwähnen möchte, die Belichtungsautomatik hatte ich um 1 Blende nach unten korrigiert. Bei Blendenvorwahl waren sowohl die Zeitautomatik als auch die ISO-Automatik aktiv. Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass dieser Bericht nur meine persönlich Erfahrung widerspiegelt. Es gibt bestimmt noch andere Wege, und auch mit anderen Kameras kommt man selbstverständlich ans Ziel. Ebenso wird es bei einem weniger opulenten Feuerwerk, als dem beim Winzerfest in Bingen, einfacher sein, zu schönen Bilder zu kommen. In diesem Sinne:

Nur Mut! Die Digitalfotografie lädt uns zum Experimentieren ein…

  1. Tipps vom Fachmann, klasse Georg.
    Bei unserem Feuerwerk habe ich das Problem dass ich keinen geeigneten Standort finde, alles mit Häusern und Bäumen zugebaut 🙁
    Tschüss
    Rolf