Bracklinn Falls

Callandar (Schottland) – Das Schottland nicht nur für seine Burgen, Schlösser und Ruinen bekannt ist, sondern auch für seine Natur, davon braucht man einen Liebhaber dieses Landes wohl kaum noch zu überzeugen. Besonders beliebt in Zentralschottland ist der Nationalpark Loch Lomond & the Trossachs, einer wunderschönen Landschaft mit Seen und Wäldern, nördlich von Glasgow gelegen.

Die Bracklinn Falls gehören, was die normale Wassermenge angeht, die sich hier ergießt, nicht gerade zu den spektakulärsten Wasserfällen, aber an den gewaltigen Felsbrocken, über die das Wasser fließt, sieht man dass hier auch schon gewaltigere Kräfte am Werk waren. Als gesamtes gesehen ist dieser Ort aber immer einen Besuch wert. Vom Parkplatz aus, der vom Ort Callandar von der A84 aus über Nebenstraßen erreicht werden kann, führt ein gut passierbarer Fußweg über ca. 1,2 km zum Wasserfall. Gleich als erstes schauen wir in einen dunklen urwüchsigen Laubwald, der im Hintergrund ins Tal abfällt. Gehen wir weiter kommen wir zunächst an einem Waldstück vorbei, welches, so lassen die zahlreichen umgestürzten Bäume erahnen, offensichtlich von einem Sturm verwüstet wurde.

Der Nationalpark wäre aber kein Nationalpark, würde man diese Schäden umgehend wieder beseitigen. So überlässt man es der Natur, die auf ihre Art dafür sorgt, dass sich auf längere Sicht der Wald auf seine eigene Art wieder erholt. Zwar wirkt dieses Waldstück ein wenig unheimlich, aber macht auch sehr drastisch deutlich, welche Kräfte in der Natur oftmals am Werk sind. Gehen wir weiter kommen wir an eine Lichtung mit weitem Blick in die Landschaft.

Mir fiel hier besonders das große Feld mit Farnen auf, die hier offensichtlich die idealen Bedingungen zum Gedeihen haben. Der Blick in die weite Landschaft ist eine schöne Abwechslung, bevor es wieder in den Wald hinein geht.

Der Weg geht nun in einer langen Schleife bergab zum Wasserfall, da fiel mir diese herrliche knorrige Eiche auf. Deren Stamm ist bei der feuchten Witterung mit Moos bewachsen, aus dem bereits kleine Farne heraus wachsen. Dass diese Eiche am Abgrund steht, macht sie zu einem besonderen Hingucker.

Wir nähern uns nun dem Wasserfall, der noch etwas hinter den Bäumen versteckt liegt. Über kleine kurze Trampelpfade, die bis an den Rand der kleinen Schlucht führen, können wir uns ganz vorsichtig dem Lauf des Wassers nähern und einen ersten Eindruck bekommen, bevor wir uns der 2004 gebauten Brücke nähern.

Von der Brücke aus bietet sich ein schöner Ausblick auf den Stufen des Wasserfalls. Hinter der Brücke geht dann der Rundwanderweg weiter, der am Ende wieder zum Parkplatz zurück führt. Gerne hätte ich auch darüber berichtet, aber wegen des aufkommenden Regens habe mich zur Umkehr entschieden. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass schon so mancher diesen Rundweg durch die schöne Natur der Trossachs genießen konnte.