Beim ersten Blick auf Helgoland wird es wohl kaum jemand in den Sinn kommen, sich über die Architektur der Insel Gedanken zu machen, wo doch alles eher einfach und zweckmäßig erscheint. Aber die ältesten Häuser die hier stehen sind in den 1950er und 1960er erbaut worden und das sind mit Ausnahme einiger großen Neubauten fast alle Wohngebäude. Ein solches geplantes Ensemble von Gebäuden aus einer Epoche, die sich im Baustil so sehr ähneln, ist schon einmalig. Das hat mit der Geschichte Helgolands zu tun, denn nach dem zweiten Weltkrieg stand hier kein Stein mehr auf dem anderen. Alle Gebäude, mit Ausnahme des ehemaligen Flakturms, dem heutigen Leuchtturm, waren zerstört. Die Insel wurde von den britischen Besatzern erst 1952 wieder frei gegeben. Das war für Helgoland die Stunde Null und der schnelle Wiederaufbau hat des Gesicht der Insel nachhaltig geprägt.
Bei der Ankunft von See her, meint man nur zwei Häuserreihen zu sehen, aber der Eindruck täuscht. Es handelt sich nur um die vorderen Reihen im Unterland und auf dem Oberland. Aber dahinter liegen weitere Reihen von kompakt gebauten z.T. farbenfrohen Häusern, die alle im typischen damals modernen aber einfachen Stil der 1950er und 1960er Jahre gebaut wurden, aber keineswegs einheitlich sind. Ein Bummel durch die kleinen Straßen ist wie ein Eintauchen in die damalige Zeit.
Die Häuserreihe an der Flaniermeile am Südstrand wird vor allem durch die zahlreichen Hotels mit ihren weißen Fassaden geprägt. Hier präsentiert sich Helgoland ganz und gar als ein attraktives Seebad.
Ein Blick von der Promenade des Oberlandes auf einen Teil des Unterlandes zeigt die dichte Bebauung Helgloands. Das Gute daran ist, dass in den gedrungen Häusern die ca. 1400 Einwohner und die zahlreichen Touristen Platz finden, und die Natur trotzdem noch den größten Teil der Insel beherrschen kann.
Der mächtige Leuchtturm Helgolands ist das einzige Gebäude, dass die Zerstörungen im zweiten Weltkrieg überstanden hat. Der damals reichlich demolierte ehemalige Flakturm leistet, mit neuer Technik und einer neuen Klinkerfassade versehen, der Schifffahrt in der Deutschen Bucht, seit 1952 und besonders nach seiner Modernisierung im Jahr 1965 gute Dienste. Das kräftige Leuchtfeuer ist nachts bis zu 52 km weit zu sehen.
Über die Dächer des Oberlandes ragt lediglich der Turm der evangelischen Nicolaikirche empor. Das Gotteshaus wurde im Zuge des Wiederaufbaus im Jahr 1959 an gleicher Stelle wie die alte Kirche aus dem Jahr 1895 erbaut. Allerdings musste sie wegen Baumängeln im Jahr 1969 nochmals erneuert werden.
Hier ein Blick in eine der Gassen auf dem Oberland. Es ist zwar wenig Platz für Gärten vorhanden, aber die Helgoländer verstehen es gut, es sich auf ihrer Insel mit ihren kleinen Häusern und den schmalen Straßen gemütlich zu machen.
Farbenfroh präsentieren sich die im Zuge des Wiederaufbaus entstandenen Hummerbuden, die sehr an die Bebauung in skandinavischen Hafenorten erinnern. Ursprünglich lebten und arbeiteten hier Fischer, die vor allem vom Hummerfang lebten. Nachdem Helgoland aber heute überwiegend vom Tourismus lebt, befinden sich in den Hummerbuden u.a. Caf’és, Imbisslokale, Kunsthandwerk- und Andenkenläden. Die neuen bunten Häuser, etwas oberhalb im Mittelland dienen als Wohnungen für das Wartungspersonal der Offshore-Windparks in der Nordsee. Die Stationierung der Betreiberfirmen im Hafengebiet Helgolands erschließt der Gemeinde neben dem Tourismus eine weitere Einnahmequelle. Zur Information: Die Windparks liegen 25 km und weiter von Helgoland entfernt, so dass sie weder optisch noch akustisch wahrnehmbar sind.
Wunderschöne Impressionen, lieber Georg! Ihr hattet ja richtig schönes Wetter 🙂
Die Hummerbuden sind wirklich ein Hingucker, tolle Farben!
LG, Kerstin
Danke Kerstin,
das Wetter war tatsächlich phantastisch. Bis auf eine Stunde Seenebel, an einem der Tage, hatte wir nur Sonne. Das hat ordentlich Bräune im Gesicht hinterlassen. 🙂
Die Hummerbuden finde ich auch klasse. Da hatte ich mich extra mal morgens um halb sieben auf den Weg gemacht um sie zu fotografieren, weil um die Zeit das Licht schön und noch nicht so viel los ist.
LG, Georg
P.S. Weitere Helgoland-Beiträge folgen…
Super gemachter Überblick mit interessanten Infos.
An die Hummerbuden kann ich mich auch noch erinnerm, obwohl das schon ewig her ist 😉
LG pETRA
Danke Petra!
Die farbenfrohen Hummerbuden hinterlassen wohl bei jedem einen bleibenden Eindruck. Sie sind halt was einmaliges.
LG, Georg
Hi Georg
Die Architekturbilder wären best. auch was für Deinen SW-Blog
LG,Klaus
Hallo Klaus. 😀
Zum Teil dürfte das ganz gut gehen, nur bei der Farbenvielfalt der Hummerbuden wird der Schwierigkeitsgrad ein klein wenig größer.
Ab morgen gibt’s auch Schwarzweißes von Helgoland. 🙂
LG, Georg
Hallo Georg
Wie ???? ,Dein Gehirn setzt die Graustufen nicht sofort in Farben um ? ;D ;D ;D
LG,Klaus
Von den Häusern auf Helgoland bin ich jetzt ein wenig enttäuscht.
Ich hatte zwar keine Vorstellung wie die aussehen könnten, aber irgendwie hatte ich etwas mehr Idylle erwartet.
Schnuckelige Häuschen, reetgedeckt und urgemütlich.
Ich wußte auch nicht, dass Helgoland so eng bebaut ist.
LG
Agnes
Eine Idylle ist Helgoland sicher nicht. Aber, bei aller Betriebsamkeit, der Ort mit dem Charakter einer Kleinstadt ist nur die eine Seite, die Natur im nicht bewohnten Gebiet eine andere. Um Helgoland zu verstehen und lieben zu lernen, muss man einfach mal ein Paar Tage dort gewesen sein.
LG, Georg