Das Gautor

Das Gautor in Mainz - Bild Nr. 201301120008
Das Gautor in Mainz – Bild Nr. 201301120008

Mainz – Das Gautor war einst ein wichtiger Zugang zur Stadt durch den in den 1650er Jahren erbauten Mainzer Festungsring. Dieses Bollwerk wurde im Jahr 1896 abgerissen, weil es der Erweiterung der Stadt im Wege stand und ein Verkehrshindernis darstellte. Damals musste auch das Gautor (Gau – mittelhochdeutsch für Land, Gegend), das bis dahin der wichtigste Zugang zur Stadt vom umgebenden Land her war, weichen.

Protesten der Mainzer Bürger ist es zu verdanken, dass die äußere Fassade des Tores erhalten blieb. Dieser barocke Torbogen aus rotes Sandstein, der die Jahreszahl 1670 trägt, fand zunächst einen Platz im Hof des heutigen Frauenlob-Gymnasiums und wurde 1962 in der Grünanlage am Fichteplatz aufgestellt. Erst im Jahr 1998 bekam der Überrest des einst mächtigen Tores seinen Platz in der Nähe des historischen Standortes. Das Gautor ist heute ohne Funktion, denn der Verkehr fließt rechts und links daran vorbei.

Die Figurengruppe im Giebel stellt St. Martin auf dem Pferd sitzend dar, umgeben von zwei Bettlern. Diese Skulpturen sind Nachbildungen, die im Jahr 2002 angebracht wurden. Die Originale befinden sich im Mainzer Landesmuseum. (Landkarte)

Linkempfehlung: Das Gautor (Mainz) bei Wikipedia


Nikon 1 V1 – 10,7 mm (28 mm KB) – f5.6 – 1/250s – ISO 100

2 Kommentare

    1. Anscheinend war Ende des 19. Jahrhunderts bereits ein Bewusstsein für das historische Erbe vorhanden, was in der Zeit davor leider oft gefehlt hatte. Denn im Laufe der Geschichte ist vieles verschwunden, woran wir uns heute erfreuen könnten. Das merkt man schon daran, dass kaum eine größere Baumaßnahme in der Mainzer Stadtmitte über die Bühne geht, ohne dass die Archäologen irgendwelche Funde aus der Zeit der Römer sichern oder zumindest wissenschaftlich aufbereiten müssen.

      LG, Georg

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