Vom Leben auf der Hallig…
Früher: Leben nach alter Sitte
Einfach und in althergebrachter Weise lebte man auf Langeneß noch vor wenigen Jahrzehnten. Die Häuser stehen auf Warften, auf Erdhügeln, die früher Schubkarre für Schubkarre aufgeschüttet wurden. Die Menschen lebten von der Viehzucht, dem Fischfang, der Jagd und der Seefahrt. Regenwasser wurde als Trinkwasser in Festhingen, einer Art Teich, für die Tiere und in Sodbrunnen für Menschen gesammelt. Brennmaterial wurde aus Dung hergestellt, den so genannten Ditten. Die Häuser waren mit Reet (Schilf) gedeckt, das an den Prielrändern auf der Hallig und am Festland wuchs. Für die lange Winterzeit wurden Lebensmittel eingekocht oder sauer eingelegt.
Über Stock und Fenne
Priele, große und kleine, gibt es nicht nur im Watt; sie untergliedern auch die Hallig Langeneß. Früher führten sie an jeder Warft vorbei und ersetzten die Wege: Besucher kamen mit dem Boot. Zu Fuß von einer Warft zur anderen zu gehen, quer über die Fennen (Weiden), war nicht so einfach. Nur im Zickzack führte der Weg an den Wasserläufen entlang bis zum nächsten Steg, „Stock“ genannt. Mit Hilfe des Stocks konnten Priele trockenen Fußes überwunden werden. Stöcke gab es auf der Hallig Langeneß bis in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts.
Heute: Besser leben
Heute sind die Halligleute im Alltag gut versorgt. 1954 erhielt die Hallig Stromanschluss und 1963 waren alle Haushalte an die Wasserleitung vom Festland angeschlossen. Die fünf bewohnten Halligen haben sich 2004 zur Biosphäre Halligen zusammengeschlossen, um gemeinsam ihre Zukunft zu gestalten. Ziel ist es die Einzigartigkeit der Halligen zu erhalten, sicher und lebenswert, jetzt und morgen. Langeneß hat eine eigenständige Halligschule, in der die Kinder wie in einer Grund- und Regionalschule unterrichtet werden. Bisher geht die Schulausbildung auf den Halligen nur bis zur 9. Klasse. Danach müssen die Kinder für alle weiteren Ausbildungsschritte ans Festland. Die Einführung eines 10. Schuljahres wird angestrebt. Ein schneller Internetzugang ist notwendig, auch um neue Berufe auf den Halligen zu ermöglichen. (Text von einer Informationstafel des Biosphärenreservats Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen) Anmerkung: Nach meinen Recherchen wurde Arbeiten zum Ausbau des Breitbandkabelnetzes u.a. auf Langeneß in diesem Jahr aufgenommen und sollen laut Planung Anfang 2013 abgeschlossen sein.
Uferbestigungen und ein kleines Straßennetz für die wenigen Autos dort sichern die Lebensqualität für Bewohner und Besucher auf der Hallig auch für die Zukunft. Linkempfehlung: http://www.halligen.de
hallo georg, ein wunderbarer bericht und super fotos! ich liebe als alter bremer die weite…kann mich gar nicht sattsehen!!!!!!!!!!!!!! danke für deine bloggertreue, die eine erfolgreiche restwoche, herzliche gruesse MANFRED
Hallo Manfred, Danke für Deinen Besuch! Wenn man aus dem Norden kommt,braucht einem niemand mehr zu erklären, was das schöne am Norden ist. 😉 Diese Weite und die Ruhe haben wir sehr genossen, auch wenn es nur ein paar Tage waren.
Dir alles Gute!
LG, Georg
Wie schon gesagt, für mich eine total unbekannte Gegend. Um so interessanter dein Bericht und die Bilder.
Hallo Ute,
schön dass Dir meine Bilder über die Hallig gefallen. Das war auch für mich eine neue Erfahrung. Zwar kamen meine Eltern aus Norddeutschland, und ich habe als Kind immer wieder einige Wochen bei Verwandten in Schleswig-Holstein verbracht, und wenn man mich heute reden hört, würde man mich auch eher irgendwo zwischen Hamburg und Hannover verorten als im Südwesten, aber Urlaub auf einer Hallig, das war auch für mich etwas Neues. Mal davon abgesehen, dass das vor noch gar nicht so langer Zeit auch kaum möglich gewesen wäre.
Bei meiner Frau und mir ist es so, dass wir gerne in Rheinhessen leben, und auch nicht vorhaben, jemals etwas daran zu ändern, aber wir müssen auch immer mal wieder in den Norden reisen, sonst würde uns was fehlen. Also kann es gut sein, dass von mir immer mal wieder Bilder aus dem hohen Norden kommen. 🙂
LG, Georg
Das erste Bild gefällt mir wegen der Weite so sehr, das ist so typisch Norddeutsch.
Wunderschön.
Das Gebäude auf dem zweiten Bild ist aber ebenso ein Hit, da stimmt alles, die kleinen Fensterchen, die runde Tür, die Farben, das Reetdach, die grünen Läden über der Tür, ein Haus wie aus dem Bilderbuch.
Danke auch für die Erklärungen.
LG
Agnes