Budenheim am Rhein – Als Budenheim in Rheinhessen noch ein beschauliches Dörfchen mit gerade mal 300 Einwohnern war, entschloss man sich eine eigene Pfarrkirche zu bauen. Im Jahr 1734 wurde damit begonnen und nach 13-jähriger Bauzeit wurde die Kirche schließlich am 3. September 1747 geweiht. St. Pankratius ist zwar keine besonders große Kirche, aber der Bau der Dorfkirche war für die kleine Gemeinde mit erheblicher Anstrengung und vielen Opfern verbunden. Um 1840 und 1935 wurden am Gotteshaus einige Umbauten vorgenommen.
Am Ende des Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche Schäden an den Fenstern und am Dach, welche bis 1952 notdürftig repariert wurden. Im Jahr 1971 wurde die Pankratiuskirche wegen massivem Renovierungsbedarf von der Kirchengemeinde nicht mehr genutzt. Diese hatte sich in der Ortsmitte ein neues modernes Gotteshaus gebaut. Der Dornröschenschlaf dauerte bis 1989 an, bis wieder Maßnahmen zum Erhalt der Kirche durchgeführt wurden. Die historisch wertvolle Kohlhaas-Orgel, die einzige vollständig erhaltene ihrer Art, kam nach Mainz ins Diözesanmuseum und 2003 vorübergehend nach St. Quintin, ebenfalls in Mainz.
Von 1989 an wurde die ehemalige Pfarrkirche als Werkstatt an einen Steinmetz verpachtet, was den Vorteil hatte, dass das Gebäude nicht ungenutzt verfiel, allerdings tat dies der Innenausstattung und den Wandfresken gar nicht gut. Im Jahr 1996 gründete sich ein Förderverein, der sich fortan um die alte Pankratiuskirche kümmerte und mit viel Engagement ein aufwändige Restaurierung begann. Die nach der Industrialisierung inzwischen fast 9.000 Einwohner zählende Gemeinde sowie das Bistum Mainz haben die Renovierung u.a finanziell unterstützt. Besonders die wiederhergestellten Deckenfresken sind eine wahre Augenweide geworden. Auch die Kohlhaas-Orgel die bis 1989 hier stand kam im Jahr 2010 wieder an ihren Platz zurück. Die aus dem Dornröschenschlaf wiedererwachte Kirche wird heute von der Pfarrgemeinde wieder gerne für kirchliche Veranstaltungen und Konzerte genutzt. Die Mühe hat sich gelohnt.
Linkempfehlung: Förderverein Pankratiuskirche e.V.
wow
was für eine schöne Kirche
kaum vorstellbar dass man sowas dem Verfall anheim gab
leider scheint dort auch der Hochaltar „entsorgt“ worden zu sein
wie bei unserer Pfarrkirche
diese mordernen Formen des Altars mögen zwar zeitgemäß sein
aber mir gefielen die alten mit den Bildern und Figuren ect. besser 😉
liebe Grüße
Rosi
Dass diese Kirche mal zwischenzeitlich aufgegeben wurde lag wohl hauptsächlich an der Lage direkt neben der Eisenbahnstrecke von Mainz Richtung Bingen, Koblenz. Wenn da ein Güterzug vorbeifuhr, konnte man den Gottesdienst gerade mal unterbrechen. Ohne aufwändige Schalldämmung geht da gar nichts. Inzwischen gibt es zur Bahn hin eine Lärmschutzwand, das hilft schon etwas. Das man aber damals nicht in Betracht gezogen hatte die Kirche wegen ihres historischen Wertes zu erhalten (Das liebe Geld…) ruft bei mir einfach nur Kopfschütteln hervor. Gut dass sich ein Förderkreis gebildet hat, der sich mit viel Liebe und Engagement um die Renovierung und Erhaltung dieser schönen Kirche kümmert. Was bis jetzt hier geleistet wurde kann sich sehen lassen.
LG, Georg