Klosterruine Disibodenberg

Auf den Spuren der Hildegard von Bingen.

Kloster Disibodenberg: Spital – Bild Nr. 201108020698

Das einstige Benediktinerkloster Disibodenberg, oberhalb von Staudernheim an der Nahe, Kreis Bad Kreuznach, welches im 11. Jahrhundert gegründet wurde, hatte seinen Ursprung um das Jahr 600 als der irische Bischof Disibod hier auf dem nach ihm benannten Berg eine Taufkapelle und eine Klause errichten ließ. Vom Disibodenberg ging damals die Christianisierung des Nahelandes aus.

Kloster Disibodenberg: Kreuzgang – Bild Nr. 201108020707

Im Jahr 1112 zogen in die Frauenklause des Klosters Jutta von Sponheim und Hildegard von Bermersheim, die später Hildegard von Bingen genannt wird, ein. Hildegard übernimmt nach dem Tod der Magistra Jutta von Sponheim im Jahr 1136 die Leitung der Frauenklause und gründet 1150 das neue Benediktinerinnenkloster Rupertsberg in Bingen (heute Stadtteil Bingerbrück) und 15 Jahre später auch das Kloster Eibingen in Rüdesheim.

Das Benediktinerkloster Disibodenberg ging im 13. Jahrhundert an die Zisterzienser über. Im 16. Jahrhundert endete die Nutzung als Kloster. Im 17. Jahrhundert benutzten die Bewohner der umliegenden Ortschaften Bausteine der Anlage zum Bau ihrer Häuser, weshalb heute fast nur noch Grundmauern übrig sind, die aber immer noch einen Eindruck von der einst beeindruckenden Klosteranlage vermitteln können.

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Im Jahr 1997 wurde außerhalb der Klostermauern die von Hilda Koch gestiftete Hildegard-Kapelle erbaut. Die schlichte Kapelle steht für das Gedenken an die drei ‚Heiligen‘ Bischof Disibod, Jutta von Sponheim und Hildegard von Bingen. Es ist ein Ort der Ruhe, des Gebets und der Besinnung mit einer wunderbaren Aussicht.

Hildegard-Kapelle auf dem Disibodenberg – Bild Nr. 201108020723

Linkempfehlung: (Landkarte)
Homepage der Scivias-Stiftung

Querverweis: Abtei St. Hildegard (hier im Blog)

  1. Hallo Georg,
    das ist wieder ein Fotomotiv nach meinem Geschmack, so etwas fehlt in meiner näheren Heimat. Alte Gemäuer faszinieren mich einfach und regen ungemein die Fantasie an.
    Schöne Idee von Dir diese Ruine zu zeigen.
    Viele Grüße
    Rolf

    1. Hallo Rolf,

      es ist aber auch immer eine Herausforderung, solche Motive zu fotografieren. Bei Sonnenschein, werfen die Bäume sehr viel Schatten und da reicht die Dynamik einer Digitalkamera kaum aus, um den Licht-/Schatten-Mix sinnvoll darstellen zu können. Manuelle Belichtung bei Beobachtung des Histogramms im elektronischen Sucher (oder alternativ Belichtungsreihen) und ein wenig Fingerspitzengefühl bei der RAW-Entwicklung sind da schon Pflicht, denn allzu schnell reißen die Lichter aus. Spaß hat’s aber schon gemacht. 😉

      LG, Georg

  2. Hallo Georg

    Es macht immer wieder unheimlich Spass, Deinen Blog zu lesen. Vor allem die beiden letzten Artikel über Hildegard erinnern uns an die gemeinsam verbrachten Tage in Bingen und Umgebung.

    Herzliche Grüsse an Dich und Deine Familie
    Janine und Hans

    1. Guten Morgen Hans,

      was für ein Zufall! Wir haben gerade den Eisvogel in Deinem neusten Blogartikel bewundert, da schreibst Du uns. 🙂 Wir freuen uns immer wieder über Deine schönen Naturfotos.

      Ich finde es klasse, dass das Treffen in Bingen (fast 5 Jahre ist es jetzt her) immer noch in so guter Erinnerung ist. Was die Hildegard angeht, da muss ich mal demnächst versuchen, die letzten Überreste des Klosters Rupertsberg ausfindig zu machen und zu fotografieren, und dies mit Material aus dem Museum am Strom in Bingen zu ergänzen. Dann wird daraus noch mal ein dritter Artikel.

      Ganz herzliche Grüße auch an Janine,
      Lieselotte und Georg.