Mit dem BUGA-Express nach Koblenz

Mit Volldampf zur Bundesgartenschau 2011

Dampflok 01 533 am Haltepunkt Koblenz-Stadtmitte – Bild Nr. 201106021429

Zur Bundesgartenschau 2011 nach Koblenz zu fahren, hatten meine Frau und ich uns schon vorgenommen, aber als wir in der Zeitung lasen, dass ein historischer Dampfzug der Ulmer Eisenbahnfreunde, der von Hersbruck kommend in Mainz Halt macht und nach Koblenz fährt, war für uns klar, dass wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.

Lok 01 533 – Bild Nr. 201106021420

Fahrten mit historischen Dampfzügen haben den Vorteil, dass damit ein faszinierendes Stück Technik-Geschichte lebendig gehalten wird, denn die Vereine, die sich um die liebevoll Erhaltung der  alten Dampfrösser verdient machen, möchten die immer noch beeindruckende Leistungsfähigkeit der Maschinen unter Beweis stellen und mit den Einnahmen aus den Fahrten deren Erhalt finanzieren. Und dass die 77 Jahre alte Lokomotive, die sich im Besitz der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte befindet, noch lange nicht zum alten Eisen gehört, konnte wir gestern wieder einmal erleben, denn ihre 130 km/h fährt die 1934 von Krupp gebaute Lokomotive immer noch locker und zuverlässig. Zur Zuggarnitur gehörten auch historische Waggons, die zum Teil aus aus den 1930er bis 1950er Jahren stammen, insgesamt ein Zug der zwischen der heutigen modernen Eisenbahntechnik schon Aufsehen erregt, und zeigt wozu die Technik von gestern dennoch in der Lage ist.

Antrieb der Lok 01 533 – Bild Nr. 201106021424

Wenn man mit so einer historischen Eisenbahn fährt, ist sehr oft der Weg das Ziel. Das war aber diesmal anders, denn unser Ziel war ja die Bundesgartenschau. Von Mainz ging es innerhalb einer Stunde und 11 Minuten nonstop durch das Mittelrheintal über Ingelheim, Bingen, Bacharach, St. Goar und Boppard bis nach Koblenz. Die Fahrt verging wie im Fluge, und wäre da nicht der aus Kindertagen vertraute Geruch von Dampf und Kohleruß gewesen, hätten wir gerade vergessen können, dass wir in einem historischen Zug saßen. Schnell erreichten wir den Haltepunkt Koblenz-Stadtmitte und von hier aus waren es nur noch wenige hundert Meter zu Fuß bis zur Bundesgartenschau, die wir am Park des Kurfürstlichen Schlosses erreichten. Natürlich ist ein Feiertag wie Christi Himmelfahrt nicht unbedingt ideal die BUGA zu besuchen, aber wir hatten schon damit gerechnet auf viele Menschen zu treffen, die es bei bestem Wetter ebenso nach Koblenz zieht, aber es sollte ja nur unser erster Besuch zum Schnuppern sein.

Koblenz: Kurfürstliches Schloss, Westseite – Bild Nr. 201106021480

Wie nicht anders zu erwarten, hat sich Koblenz für die Bundesgartenschau fein herausgeputzt. Vieles wurde verschönert und neu gestaltet. Ein Highlight der Ausstellung ist der Park um das Kurfürstliche Schloss. Das Schloss wurde als erstes in Deutschland 1777-1786 im klassizistischen Stil erbaut. Bislang war der Mittelteil für die Bevölkerung nicht zugänglich, weswegen das Interesse groß ist. In Zukunft sollen die Räumlichkeiten, in denen einst die Mächtigen ihrer Zeit lebten und regierten, für Tagungen und Feiern zur Verfügung stehen. Der Schlosspark hatte bisher keine Verbindung zu Rheinufer, die aber angesichts der BUGA mittels zweier Durchbrüche durch die alte Wehrmauer neu geschaffen wurde. Die Gartenanlagen, auf beiden Seiten des Schlosses, haben gerade ihre Sommerbepflanzung erhalten, und präsentieren sich in Vielfalt und Üppigkeit. Ein Marktplatz, Theateraufführungen, Events unter freien Himmel und Kinderspiele runden das Bild ab.

Koblenz: Kurfürstliches Schloss, Ostseite – Bild Nr. 201106021442

Auf der Ostseite des Kurfürstlichen Schlosses, zum Rhein hin, erfreut ein klassischer Rosengarten mit Teichanlage die Besucher. Die größte Attraktion der Bundesgartenschau ist freilich die Seilbahn, die das Deutsche Eck mit dem Festungspark Ehrenbreitstein verbindet. Auf dem Ehrenbreitstein befindet sich der flächenmäßig größte Teil der Bundesgartenschau, und einen grandiosen Ausblick auf das Deutsche Eck gibt es noch dazu. Leider war der Andrang auf die Seilbahn am Feiertag so groß, dass wir ca. eine Stunde hätten anstehen müssen, um mitfahren zu können. Das wollten wir angesichts einer feststehenden Abfahrtzeit unseres Zuges nicht auf uns nehmen. Damit haben wir aber einen guten Grund bis spätestens zum 16. Oktober, dem Ende der BUGA, vorzugsweise an einem Werktag noch einmal wieder zu kommen, wenn auch nicht unter Dampf. Auch wenn wir nicht alles gesehen haben, es war ein schöner Tag in Koblenz. Ein Besuch der BUGA lohnt sich, das konnten wir als Fazit mitnehmen.

BIlder von der Seilbahn:

Bild Nr. 201106021448, 201106021453

Links:
Homepage der Bundesgartenschau 2011
Homepage der Stadt Koblenz
Homepage der Ulmer Eisenbahnfreunde – UEF
Homepage der Östereichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte – ÖGEG
Informationen zur Schnellzuglok 01 533

Aufnahmekamera: Olympus XZ-1

  1. Hoffentlich fährt bei uns auch mal wieder ein Dampfzug, die sind doch immer wieder einige Fotos wert.
    Ist schon toll was die kleine XZ1 für eine Qualität liefert.
    Viele Grüße
    Rolf

    1. Hallo Rolf,

      wir hatten es auch nur zufällig in der Tageszeitung gelesen. Aber es finden eigentlich mehr Dampflok-Sonderfahrten statt, als man immer mitbekommt. Am besten liest Du gelegentlich mal auf den Websites der Museumsbahnen, da bekommst Du schon mal einen Überblick, und vielleicht ist ja auch mal was passendes in Deiner Nähe dabei.

      Die XZ-1 macht mir immer mehr Freude, vor allem seit die RAW-Entwicklung mit Lightroom so gut funktioniert. Zwar stellt der Brennweitenbereich (28-112 mm entspr. KB) immer mal wieder eine Begrenzung dar, aber irgendwo gibt es in der Fotografie immer Grenzen, oder es wird richtig teuer und schwer. Im Moment freue ich mich, eine leistungsfähige Kamera zu haben, die kaum was wiegt und wenig Platz braucht. Wenn ich vorher absehen kann, dass ich mehr brauche, kommt eben eine DSLR-Ausrüstung mit. Aber meistens brauche ich die nicht.

      Herzliche Grüße, Georg