Eine kleine Frühjahrstour rund um Nierstein

Turm auf dem Königsstuhl bei Lörzweiler – Bild Nr. 202003280934

Es ist der denkwürdige März 2020. Ein Frühjahr in dem die ganze Welt vom Coronavirus in Atem gehalten wird. Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverbote, ständig neue Zahlen von Infizierten, Chaotische Zustände in vielen Krankenhäusern überall auf der Welt. Und ausgerechnet jetzt haben wir dieses tolle Frühlingswetter. Glücklicherweise waren unsere Politiker weise genug, keine totale Ausgangssperre zu verhängen, und so ist es noch möglich, zumindest hinaus an die frische Luft zu gehen, um spazieren zu gehen, zu joggen oder mit dem Rad zu fahren. Das klappt auch alles recht gut: Man hält Abstand zu anderen Menschen und tritt nicht miteinander in Kontakt, um eine Ansteckung zu verhindern.

Mein Handbike – Bild Nr. 202003283292

Der Bewegungsdrang hat mich natürlich auch gepackt und so habe ich mich mit meinem Handbike zu einer 37 km langen Rheinhessentour auf den Weg gemacht. Ausgehend von Mommenheim ging es über Lörzweiler den langen Aufstieg hinauf zum Wartturm oberhalb von Nierstein.

Der Wartturm – Bild Nr. 202003283276

Der Wartturm, ein beliebtes Ausflugsziel, stand wunderschön in der Märzsonne während unten das Rheintal noch im Dunst lag. Als gelber Farbtupfer, rund um die noch kahlen Rebstöcke, blühen hier und da Senfsaaten zwischen den Rebreihen.

Das Rheintal bei Nierstein – Bild Nr. 202003283278
Blick ins Rheintal – Bild Nr. 202003283279

Weiter ging es auf den Wegen entlang der Rebflächen über dem Roten Hang vorbei an Schmidts Kapellchen Richtung Nackenheim.

Ausflugsziel Schmidts Kapellchen – Bild Nr. 202003283282

Leere Bänke, wo sonst das gesellige Leben stattfindet, das ist die Realität dieses Frühjahrs.

Schmidts Kapellchen – Bild Nr. 202003283283
Anfahrt auf das Nackenheimer Ehrenkreuz – Bild Nr. 202003283285
Blick ins Rheintal vom Nackenheimer Ehrenkreuz – Bild Nr. 202003283286
Rheininsel Kisselwörth – Bild Nr. 202003283289

Schnell noch ein Blick auf die Rheininsel Kisselwörth bevor es hinab ins Tal nach Nackenheim geht, dem Heimatort des Schriftstellers Carl Zuckmayer. Auch hier ist in den Straßen wenig los. Man spürt auf Schritt und Tritt, dass in diesem Jahr etwas anders ist als sonst.

Nackenheim, Weinbergstraße – Bild Nr. 202003283299
Das Rathaus von Nackenheim – Bild Nr. 202003283300
Die Rheinstraße in Nackenheim – Bild Nr. 202003283301

Nun geht es zurück durch das Rheintal unten am Roten Hang entlang nach Nierstein. Zwar sind mittlerweile einige Radfahrer und Spaziergänger unterwegs, aber auch auf dem sonst so belebten Marktplatz herrscht eine geradezu unwirkliche Leere.

Wegweiser für Radfahrer – Bild Nr. 202003283303
Am Roten Hang – Bild Nr. 2020032803306
Die Kilianskirche in der Niersteiner Glöck – Bild Nr. 202003283309
Der Marktplatz in Nierstein – Bild Nr. 202003283310

Nachdem ich Nierstein hinter mir gelassen hatte ging es weiter Richtung Selztal über Dexheim, Friesenheim, Köngernheim und Selzen zurück nach Mommenheim. Ein schöner Frühlingsausflug, der Körper und Seele gut tat, auch wenn ich in den Ortschaften das gesellige Treiben vermisse, was so ganz gegen die Natur von uns Rheinhessen ist. Aber ein gutes Glas Rheihessenwein kann man schließlich auch daheim genießen. Es kommen wieder andere Zeiten.

Brunnen in Dexheim – Bild Nr. 202003283312

8 Kommentare

  1. Vielen Dank Georg,
    für diese schöne Exkursion. Wieder mal staune ich über deine Ausdauerqualitäten. Wie lange warst du unterwegs?
    Ich habe bei einer Tasse Kaffee deinen Ausflug genossen.
    Ohne Personen absolut DSGVO gerecht;-)))

    Ich wünsche dir und Lilo alles Gute und die erforderliche Portion Gesundheit.
    Liebe Grüße aus Neuwied
    sendet Rainer

    der heute wie die letzten Tage einiges im Garten erledigt hat.

    1. Vielen Dank Rainer! Herzliche Grüße zurück von uns.

      Ich hatte es heute ruhig angehen lassen und war deshalb knapp 3 Stunden unterwegs. Schließlich muss ja auch Zeit zum Fotografieren und, ganz wichtig, zum Genießen sein. Mit der DSGVO kommt man in diesen Tagen bestimmt nicht so häufig in Konflikt, aber es ist schon gespenstisch, überall diese leeren Plätze zu sehen.

      Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und bleibt gesund! LG, Georg

  2. Hallo Georg!
    Wer wie ich wenig gerne unter Menschen gehe, dem würde das sehr gefallen, alles so leer vorzufinden. Wobei das in der jetzigen Situation schon ein wenig gespenstig ist.
    Auch zum Fotografieren ist es gut, wenn dir nicht immer einer vor die Kamera hüpft.
    Was für eine Strecke…zumindest kommt es mir schon recht weitläufig alles vor. Ich hoffe doch, dass deine Strecke Barrierefrei war!
    Virtuell eine schöne Reise, auf die uns mitgenommen hast!

    Liebe Grüße

    Anne

    1. Danke Anne, wer einsame Spaziergänge und Wanderungen liebt, der kommt zur Zeit bestimmt auf seine Kosten. Bisher war in diesem Jahr das Wetter noch nicht so, dass ich viel raus konnte um zu fotografieren. In den letzten Tagen, die zwar sonnig aber auch kalt waren, konnte ich auf inzwischen trockenen und einigermaßen sauberen Wegen wieder mit dem Handbike trainieren. Über den Winter verliert man doch einiges an Kondition. Aber jetzt klappt das „Kurbeln“ wieder ganz ordentlich. Zur Barrierefreiheit: Einige Wege sind asphaltierte Radwege, die auch noch recht gut in Schuss sind, allerdings sind es auch viele landwirtschaftliche Wege, die zwar auch asphaltiert sind aber teilweise in einem desolaten Zustand und häufig stark verschmutzt. Mit dem Handbike ist das nicht immer so einfach, aber mit der Zeit lernt man sich zu helfen und irgendwie damit zurecht zu kommen.

      Schönes Wochenende und bleib gesund! LG, Georg

  3. Lieber Georg,
    nicht nur deine Bilder sind ein Genuss sondern auch dein Schreibstil.
    Bewundere die Leute, die bei dem schönen Wetter ihren Arsch hoch bekommen und raus in die Natur gehen.
    Ich als bekennender Couchpotatoe, zolle dir großen Respekt und sollte mir eigentlich ein Beispiel an dir nehmen.

    Jetzt wünsche ich dir noch einen erholsamen Abend und ein schönes Wochenende.
    Liebe Grüße aus Edigheim sende dir deine Renate

    1. Vielen Dank Renate, das ganze hat auch richtig Spaß gemacht. Dazu musste ich mich nicht erst aufraffen. Früher als ich noch richtig fit war, bin ich solche Strecken gewandert, am liebsten im Odenwald, am Donnersberg oder im Pfälzer Wald. Aber das geht ja leider nicht mehr. Andere Zeiten – andere Möglichkeiten. 😉

      Dass ich im November 2017 an dem Rollikurs teilgenommen hatte und dabei die Möglichkeiten kennengelernt habe, war für mich ein echter Glücksfall. Sonst wüsste ich jetzt nicht, wie ich meine Aktivitäten ermöglichen sollte.

      Ich wünsche Dir auch noch eine schönes genussreiches Wochenende, egal ob ruhig oder umtriebig, und ganz wichtig: Bleib gesund!
      LG, Georg

  4. Was für eine schöne Rundreise, lieber Georg. Gerne bin ich mit dir gefahren. Ich selbst komme zur Zeit nicht raus. Aber jetzt wird ja auch das Wetter wieder schlechter, dann fällt es nicht so schwer, zuhause zu bleiben.

    1. Liebe Ute, ich freue mich, dass Dir mein Ausflug in die nähere Umgebung um meinen Wohnort gefallen hat. In dieser Zeit müssen wir mit vielen Einschränkungen leben, da tut es gut mal wieder in die Weite blicken zu können.

      Das kühle Wetter heute lädt aber wirklich zum daheim bleiben ein. Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag. Bleib gesund!
      Liebe Grüße, Georg

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